Er war nicht der charismatische Held, den man aus Hollywood Filmen kennt. Neil Armstrong, geboren 1930 in Ohio, war ein pragmatischer, passionierter und zurück haltender Astronaut, der in den wichtigsten Momenten Ruhe bewahrte.
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Der erste Mann auf dem Mond war ein ruhiger Mensch der das Rampenlicht scheute das unweigerlich von den Astronauten der 60er angezogen wurde als die Raumfahrt das aufregendste Abenteuer der amerikanischen Gesellschaft zu sein schien.
Neil Armstrong: Ein Stück Menschheitsgeschichte
Er schrieb Geschichte als er am 21. Juli 1969 den Mond betrat und die Worte „One small step for [a] man one giant leap for mankind“ äußerte, die lange Zeit durch schlechte Übertragungsqualität das ‚a‘ vermissten.
Im Gegensatz zum unglücklichen Zweiten – Buzz Aldrin – hielt sich Armstrong darauffolgend so gut es ging aus dem Medienrummel und erschien wenn, dann nur für ausgewählte wissenschaftliche Interviews und Vorträge – ein echter Nerd, ein wortkarger Held.
Nur allzu sehr bedauerte er die politische Abkehr von der Raumfahrt, wie tragisch und absurd es erscheint, dass der kalte Krieg und der damit verursachte Kampf um wissenschaftliche Rekorde innerhalb weniger Jahrzehnte gigantische technische Fortschritte erreichte und nur ein Jahrzehnt später die Sterne fallen ließ und der Raumfahrt den Rücken zukehrte.
Als Armstrong 1969 an Bord der Apollo 11 ging, hatte er bereits eine lange Karriere hinter sich. Als Soldat im Korea Krieg, als ehemaliger Navy Offizier, als Testpilot mit mehr als 900 Flügen auf seinem Zettel. 1966 begab er sich bei der Gemini 8 Mission zum ersten Mal ins All, Apollo 11 würde seine letzte und die bis dato weltberühmteste Reise ins All sein.
Weltraumpolitik in den 60er Jahren
Im politischen Kampf gegen Russland, die immerhin mit Juri Gagarin den ersten Mann ins Weltall geschickt hatten, war das Apollo Programm Amerikas Rennpferd um wissenschaftliche Macht und Armstrong – zusammen mit 16 anderen Männern des Gemini Projektes – wusste schon früh, dass für ihn eine Reise zum Mond bevorstand.
Tatsächlich war es ein kurzfristiger Mix der Crews einzelner Missionen, der dafür sorgte, dass Armstrong für die Apollo 11 als Commander fungieren würde. Eigentlich wäre er als Crewmitglied der Apollo 9 nicht für Apollo 11 vorgesehen worden, da es damals eine Rotation der Crews gab, allerdings wurde 9 mit 8 getauscht und Armstrong für die leitende Position der 11 vorgeschlagen.
Angeblich soll NASA diese große Entscheidung auch getroffen haben, da Armstrong nicht Gefahr zu laufen schien, durch dieses einzigartige Erlebnis egomanische Höhenflüge zu erleiden.
A small step…
Den kühlen Kopf behielt Armstrong auch bei der prekären Landung, bei der konstant die Angst bestand, dass die Eagle – also die kleine Kapsel, in der sich Buzz und Neil befanden – nicht genug Treibstoff hätte. Armstrongs Entscheidung, nach einem geeigneteren Landeplatz zu suchen, verstärkte diese Angst. Doch Armstrong blieb gelassen.
Selbst als er die berühmten Schritte auf den Mond machte und die Worte „a small step for [a] man, a giant leap for mankind“ äußerte, schien er gelassener zu sein als man es von jemanden erwartet hätte, der als erstes Lebewesen der Erde den Mond betreten hatte. Aldrin folgte 20 Sekunden später.
Nach gerade einmal zwei einhalb Stunden auf dem Mond stiegen sie wieder zurück und mussten fest stellen, dass sie aus Versehen den Zündungsknopf zerbrochen hatten. Armstrong reparierte ihn mit einem Stift, den er später als Andenken behielt.
Der Ruhm seiner Reise verfolgte Armstrong über Jahrzehnte, einige Zeit lang arbeitete er an einer Universität, später auch als Berater für die NASA. Über die Jahre hinweg leitete er einige Klagen gegen den unrechtsmäßigen Gebrauch seines Namens für kommerzielle Zwecke ein, jegliche Einnahmen dadurch spendete er. Auch das Geben von Autogrammen und das Versenden von Glückwunschkarten stellte er in den 90er Jahren ein, da er den Missbrauch und das Handeln damit für bedenklich hielt.
Anfang August 2012 wurde Neil wegen verstopfter Arterien operiert und verstarb nur wenige Wochen später an den Folgen am 25.8.2012. Er hinterlässt allerdings nicht nur diesen legendären Fußabdruck auf dem Mond, sondern auch den Beweis, dass man als „nerdiger Ingenieur“ bis über die Grenzen hinaus kommt und dass die unentwegte Neugier, Horizonte zu erweitern, das höchste Gut der Menschheit ist.
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