Koffein ist eine stimulierende Droge, die in der Natur vorwiegend von Pflanzen produziert wird, um Schädlinge fern zu halten. Für den Menschen hat sie einen ganz anderen Effekt und ist die weltweit verbreiteste psychoaktive Droge.
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Süßes Koffein, ob in Kaffee, Tee oder Kola Nuss, das aus ihnen gezogene Koffein hält die meisten von uns davon ab, einfach im Bett zu bleiben oder auf Arbeit mal eben weg zu nicken.
Aber wie wirkt Koffein eigentlich, wie süchtig macht es und welche Zauberkräfte hat es außerdem?
Koffein stimuliert indem es Adenosin hindert
Sobald Koffein in den Blutkreislauf aufgenommen wurde, sorgt es dafür, dass die Adenosin Rezeptoren kurzweilig angehalten werden. Adenosin selbst macht uns müde und senkt die Aufmerksamkeit, je länger wir wach sind. Die Rezeptoren sind dazu da, zu messen, wie viel Adenosin bereits unterwegs ist und sendet dann dementsprechend Nachrichten, ob man sich nun langsam ins Bett begeben sollte oder nicht.
Da das Koffein-Molekül ähnlich wie Adenosin aufgebaut ist, kann es sich quasi anstelle des Adenosins unbemerkt an die Rezeptoren hängen und somit das Messen von Adenosin aufhalten, das Gehirn denkt also, dass man immer noch relativ fit ist und sendet weiterhin Adrenalin und Dopamin durch den Körper.
Koffein spielt dem Gehirn quasi vor, dass man noch nicht müde ist und zumindest für eine Weile funktioniert das auch.
Natürlich kann man das nicht dazu nutzen, 72 Stunden am Stück durch zu machen, ohne sich genau so zu fühlen, wenn der Körper nicht mehr kann, wird auch das Gehirn mit bekommen, dass es Zeit für eine Pause ist.
Das kann Koffein:
– Die Geschwindigkeit erhöhen
– Die Gedächtnisleistungen steigern, allerdings nur für das Kurzzeitgedächtnis, was sich natürlich für Klausuren und mündliche Prüfungen oder Quizshow-Auftritte eignen würde
– Die Harnförderung steigern
Das kann Koffein nicht:
– Kreativität und andere intellektuelle Leistungen stärken
– Schwierige, sehr detaillierte und minutiöse Arbeiten besser ausführen lassen
– Kräftiger machen
In einer Tasse Kaffee findet man für gewöhnlich 100mg Koffein, im Tee sind es meistens 50-90mg, wobei das auch von der Ziehzeit und Art der Teesorte abhängt. Bei gezuckerten Getränken wirkt Koffein übrigens noch schneller und wer sich einen Likör dazu genehmigt, sollte es vorsichtig angehen, denn Kaffee weitet die Blutzellen, so dass auch der Alkohol schneller ins Blut findet.
Dafür erholt sich die Leber jedoch auch besser, wenn es zum Schnaps noch einen Koffein-Schuß gibt.
Koffein wurde zum ersten Mal von Friedrich Ferdinand Runge isoliert, das bereits im Jahre 1819, wer also gerne Red Bull oder Koffeintabletten zu sich nimmt, darf sich bei ihm bedanken.
Eine Überdosierung von Koffein ist übrigens auch möglich, dafür müsste man allerdings bis zu 13Gramm zu sich nehmen, was ungefähr 130 Tassen Kaffee entspricht. Trotzdem kann es passieren, dass man bereits nach 2-3 Tassen einen kleinen Koffeinschock verspürt, je nachdem, wie sehr man an Koffein gewöhnt ist, wieviel man wiegt, etc.
Bei einem Koffeinschock reagiert der Körper mit Nervosität, Schlaflosigkeit, kalten Füßen und Händen und manchmal (aber sehr selten) sogar Halluzinationen.
Ist man ein chronischer Kaffeetrinker, kann man – obwohl sich Koffein sehr schnell im Gehirn wieder abbaut – mit niedrigem Blutdruck und Kopfschmerzen rechnen, man sollte es also langsam angehen, wenn man mit seinen Gewohnheiten brechen will.
5 Fun Facts über Koffein
Müde und keine Zeit zum ausgiebigen Mittagsschlaf? Ein 15-Minuten Nickerchen und kurz davor eine Tasse starken Kaffee und man ist danach wie ausgewechselt. Denn während man schläft und damit zumindest ein wenig Ruhe bekommt, wirkt das Koffein, so dass man – wenn man wieder aufwacht – wieder neue Kraft hat.
George Washington erfand den Instant Kaffee. Allerdings nicht der George Washington, den wir gerade alle im Kopf haben, sondern ein Belgier, der in Guatemala lebte.
Frauen, die die Pille nehmen, brauchen nur halb so viel Kaffee wie andere, um sich fit zu fühlen, da der Koffein-Abbau im Gehirn bei ihnen verzögert wird. Bei Rauchern ist es genau umgekehrt, sie brauchen meistens mehr Kaffee, um genauso aufgedreht zu sein, wie Nichtraucher.
Studien nach sollen Kaffeetrinker ein verringertes Krebsrisiko aufweisen, anscheinend wirkt Koffein nicht nur für Adenosin hinderlich, sondern auch für Krebszellen und wurde sogar schon beobachtet, wie es Krebszellen dazu brachte, sich selbst zu zerstören.
Eine Studie in Kalifornien hat ergeben, dass die Selbstmordrate mit jeder Tasse Kaffee um 13% verringert wird. Wie genau die Wissenschaftler heraus gefunden haben, wie hoch die Suizidrate der Testpersonen war, ist jedoch etwas unklar, weshalb man vielleicht nicht ganz so viel darauf geben sollte.