Wie entstehen eigentlich private Schulden? Die häufigsten Gründe

Wie entstehen eigentlich private Schulden? Die häufigsten Gründe Rund drei Millionen Privathaushalte in Deutschland gelten als überschuldet. Sie verfügen also nicht über genügend Vermögen und Einkommen, um ihre laufenden Zahlungsverpflichtungen zu decken. Wenn diese Situation erreicht ist, ist der Weg in die Schuldenfalle und die Privatinsolvenz nicht mehr weit. Doch wie kommt es eigentlich zur Überschuldung? Hier ein Erklärungsversuch.

Einflussfaktoren: Lebensphase und Einkommen

Die Mehrzahl der Überschuldeten sind zwischen 30 und 50 Jahre alt. Es handelt sich dabei typischerweise um Lebensalter, in denen eine Familie gegründet oder eine Existenz aufgebaut wird. Diese Lebensphase ist mit vielen Anschaffungen und Ausgaben verbunden. Häufig kommt dabei die Kreditfinanzierung ins Spiel. Geringes Einkommen ist ein weiteres häufig anzutreffendes Merkmal bei Überschuldung. Etwa dreißig bis vierzig Prozent der Erwachsenen mit Schuldenproblemen sind Hartz IV-Empfänger. Da wo wenig Einkommen vorhanden ist, bestehen naturgemäß wenige Spielräume, Schulden zu tilgen.

Lebenskrisen und übertriebener Konsum

Oft kommen aber noch besondere Lebensereignisse hinzu, die in die Schuldenspirale führen: das sind vor allem Krankheit, Arbeitslosigkeit und Scheidung – informieren Sie sich auch hier. Bei Krankheit und Arbeitslosigkeit bricht das bisherige Einkommen zu erheblichen Teilen weg. Raten, die bisher geleistet werden konnten, sind dann plötzlich nicht mehr zu bezahlen. Bei Scheidungen entstehen nicht nur erhebliche Kosten im Rahmen der Vermögensauseinandersetzung und für Unterhaltszahlungen. Viele Ausgaben, die bisher gemeinsam getragen wurden, zum Beispiel für Wohnung oder Lebensunterhalt, fallen plötzlich doppelt an, während das Einkommen vielfach unverändert bleibt. Auch das fördert die Verschuldung. Gerade junge Erwachsene haben zusätzlich das Problem, ihre Bedürfnisse nach Konsum mit den meist noch geringen Einkünften in Einklang zu bringen. Hier können schon relativ kleine Schuldenbeträge zum Problem werden.

Notfalls Hilfe suchen

Viele Menschen versuchen, Schuldenprobleme zunächst mit neuen Krediten zu lösen. Diese Strategie funktioniert aber nur eine gewisse Zeit und verschärft die Lage nur. Der beste Weg, erst gar nicht in die Überschuldung zu kommen, ist strikte Haushaltstransparenz. Nur wer weiß, was er monatlich zur Verfügung hat und welche Ausgaben notwendigerweise anfallen, kann auch überblicken, ob eine Kreditfinanzierung tragfähig ist oder nicht. Wer alleine keinen Ausweg mehr aus seinen Schulden sieht, sollte auf jeden Fall Hilfe bei einer Schuldnerberatung suchen. Die Privatinsolvenz ist dabei die Ultima Ratio.

Bild: knipsit – Fotolia

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