Der britische Polarforscher, Konteradmiral und Seefahrer John Franklin wurde im Jahre 1786 als eines von insgesamt elf Kindern in Spilsby geboren. Seine ersten Seefahrten unternahm der Junge bereits mit einem Alter von 14 Jahren und nur wenig später im Jahre 1801 nahm Franklin an der Seeschlacht von Kopenhagen teil. Captain Flinders erkundete in den Jahren 1801 bis 1803 die Terra Australis und nahm seinen angeheirateten Neffen John auf dieser Reise mit.
John Franklin galt als umsichtiger Kapitän
Bereits zwei Jahre später war John Franklin bei der legendären Schlacht von Trafalgar gegen Spanien und Frankreich dabei und half entscheidend mit, die britische Seeherrschaft zu sichern. Seine erste Polarexpedition führte Franklin dann im Jahre 1818 gemeinsam mit Captain John Ross durch. Anschließend bereiste er den Nordwesten Kanadas auf der Suche nach der Nordwestpassage. Es ist überliefert, dass die ausgehungerten Männer damals versuchten, ihre Stiefel zu verzehren, deshalb wurde Franklin später auch bekannt als der Mann, der seine Schuhe aß. Im Jahre 1823 heiratete John Franklin nach seiner Rückkehr die englische Dichterin Eleanor Porden und schrieb in der Folgezeit über die missglückte Polarexpedition einen ausführlichen Reisebericht. Nachdem John Franklin im Jahre 1925 zu einer weiteren Expedition aufgebrochen war, starb seine Ehefrau wenig später. Im Jahre 1828 schließlich wurde er von König Georg IV in den Adelsstand berufen.
Franklins Fahrt ins Eismeer wird später zum Mythos
Von nun an durfte er sich Sir John Franklin nennen und wurde im Jahre 1836 zum Gouverneur eines tasmanischen Territoriums südlich von Australien ernannt. Im Jahre 1843 wurde er in diesem Amt jedoch abgelöst, denn Franklin machte sich Feinde durch den Versuch, die britische Strafkolonie zu reformieren. Mit über 100 Matrosen stach John Franklin im Jahre 1845 mit den Schiffen Erebus und Terror in See, um endlich die Nordwestpassage zu entdecken. Von dieser Expedition jedoch kehrte niemand mehr zurück, auch Suchexpeditionen nach den verschollenen Seefahrern blieben zunächst erfolglos. Im Jahre 1859 wurde jedoch auf Initiative einer privaten Suchaktion durch Franklins zweite Ehefrau Lady Jane in der kanadischen Arktis eine Notiz aus dem Jahre 1848 gefunden, aus der eindeutig hervorging, dass Franklin und seine Mannschaft damals im Eis eingeschlossen waren und ihre Reise zu Fuß fortsetzen.
Franklins Lebenstraum, die Entdeckung der Nordwestpassage, erfüllte sich nicht
Es ist davon auszugehen, dass die meisten Männer an Skorbut, einer Vitamin C Mangelerkrankung, gestorben sind. Außerdem gab es Indizien dafür, dass es auch zu Kannibalismus gekommen sein muss. 1847 gilt als Todesjahr John Franklins, die Nordwestpassage hatte er zwar nie gefunden, dennoch Wesentliches zur Kartografie Nordkanadas beigetragen.
Artikelbild: John Franklin (1828), Urheber: Sommerstoffel, Wikipedia