Auch wenn viele spontan an Schlangen und Spinnen denken, wenn sie sich das giftigste Tier der Welt vorstellen, der gefährlichste Übeltäter mag harmlos aussehen, hat es aber sprichwörtlich in sich.
Zwar finden sich diverse Schlangen, Spinnen und Skorpione in der Top 10, aber es ist ausgerechnet eine Quallenart, die mit dem englischen Namen „Box Jellyfish“ (Würfelqualle) gar nicht so gefährlich erscheint.
Das gefährlichste Tier der Welt: Die Würfelqualle
Auch als Seewespe bekannt, soll es seit den 50ern mehrere tausend Todesfälle in Verbindung mit der Quallenart gegeben haben, auch wenn die offiziellen Nummern meistens weit darunter liegen.
Aus wissenschaftlicher Sicht sind Würfelquallen nicht nur wegen ihres Giftes interessant, sondern vielmehr wegen ihres Gehirnes, bzw. dem Ansatz.
So haben sie im Gegensatz zu anderen Quallenarten ein Kurzzeitgedächtnis. Mit einem Gehirn vergleichen kann man diese Zellenanhäufungen aber nicht direkt.
Mit einer maximalen Länge von 3 Metern und dementsprechend 2 Kilo Gewicht können diese Tiere auch schnell eine einschüchternde Größe einnehmen, insbesondere, da ein großer Prozentsatz der Länge von den Tentakeln ausgemacht wird.
Jedes der bis zu 15 Tentakel der Qualle hat über 500000 sogenannte „Cnidocites“, das sind quasi kleine Zellpakete, die mit einer pfeilartigen Form ihr Gift in jedwedes Opfer injizieren können. Diese „Nesselgifte“ gehören zu den gefährlichsten im ganzen Tierreich.
Besonders häufig kommen diese Vergiftungen in Australien vor, einem Kontinent dem man aufgrund seiner hohen Dichte an hochgiftigen Tieren sowieso vorsichtig begegnen sollte. Dort befinden sich gleich mehrere Arten des Box Jellyfish, darunter auch die bis dato giftigste Art.
In Europa muss man sich jedoch keine Sorgen machen, das Vorkommen der Quallen konzentriert sich südlich des Globus in den heißeren Gegenden, etwa in Malaysia, Mexiko oder Südafrika.
Dass Würfelquallen sogar ihre Beute jagen (sie ernähren sich meistens von Schrimps und anderen Kleintieren) ist nicht mehr als ein Gerücht, zwar haben die Tiere insgesamt 8 Augen, diese dienen aber nicht zur Verfolgung ihrer Nahrung, sondern eher dem Ausweichen von Algen und anderen Gegenständen, die ihre empfindlichen Tentakel verletzten könnten.
Die hohe Todesrate kann sich auch dadurch erklären lassen, dass besonders Kinder unter der Vergiftung gestorben sind, viele Erwachsene kommen aufgrund ihrer Größe und ihres Körpergewichtes mit einer letztendlich ertragbaren Vergiftung und einem Schrecken weg, so lange sie bei der Ersten Hilfe schnell und bedacht reagieren.
Gerade, weil sich die Box Jellyfish so schnell bewegen können, sie unter Wasser nur schwer erkennbar sind und sich ein Stich nur spät nach der Injektion erkennen lässt, sollte man sie jedoch auch als Erwachsener nicht unterschätzen.
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Was tun bei einem Stich?
Abgesehen davon, dass man sofort einen Notarzt kontaktieren sollte, ist schnelles Handeln gefragt. Solange das Gift noch nicht in die Blutbahn gelangt ist, kann man etwa Essig auf die Wunde auftragen, den Tentakel entfernen und nochmals mit Essig neutralisieren (die Schmerzen bleiben jedoch).
Bei der Entfernung sollte man Handschuhe oder andere Schutzbekleidung tragen.
Das Entfernen der Tentakel ohne Zusatz von Essig wird als äußerst gefährlich angesehen, da so schnell mehr Gift in den Kreislauf gelangen kann.
Eine erfolgreiche Entfernung des Tentakels unter Essigzugabe ersetzt nicht den Notarzt!
Man sollte den Verletzten unbedingt unter Obacht halten und wenn nötig, eine Herzmassage durchführen, da bei einer Vergiftung ein temporärer Herzstillstand nicht ungewöhnlich ist.
Unter keinen Umständen sollte man Alkohol oder andere aggressive Flüssigkeiten auf die Wunde auftragen, da diese die Wirkung des Giftes noch verstärken könnten.
Auch der Konsum von Alkohol und anderen Blut verdünnenden Mitteln (darunter zählt beispielsweise auch Kaffee) sollte unterlassen werden, damit das Gift nicht so schnell in den gesamten Kreislauf eintreten kann.
Fun Fact: Völlig unbeeindruckt vom Gift der Würfelqualle sind übrigens ähnliche Rekordhalter und zwar die Seeschildkröten, die sich nicht vor den Schrecken des Meeres fürchten, sondern sie vielmehr als Teil ihres Ernährungsplanes ansehen.