Beim Begriff „Lernen“ denken die meisten an Schule, Universität oder Weiterbildungskurse. Menschen entwickeln aber nicht nur Fähigkeiten, wenn sie einen bestimmten Abschluss anstreben und darauf hinarbeiten. Bei vielen Tätigkeiten lernen sie unbewusst.
Lernen außerhalb von Bildungseinrichtungen
Bildungsinstitutionen verfolgen den Ansatz, in klar definiertem Rahmen den Teilnehmern Wissen zu vermitteln. Diesem formellen Konzept steht das informelle Lernen gegenüber, das in der Pädagogik zunehmend Interesse findet. Menschen gewinnen hier an Kenntnissen, ohne dass sie dies unbedingt beabsichtigen. Dieses Lernen findet in Lebenszusammenhängen wie in der Familie, am Arbeitsplatz oder im Vereinswesen statt. In diesen Bereichen interagieren Menschen und erlernen so Nützliches, das sie auch bei anderen Gelegenheiten benötigen. Wer zum Beispiel ein Ehrenamt ausführt, bewältigt Herausforderungen, die sich im Beruf ebenfalls stellen können.
Was informelles Lernen für das Berufsleben bringt
Ein Vorsitzender eines Fußballvereins wirbt beispielsweise um Spendenmittel. Angesichts einer begrenzten Anzahl an Firmen vor Ort und konkurrierender Klubs muss er eine Strategie entwerfen, wie er Unternehmen zur finanziellen Unterstützung bewegen kann. Dadurch erwirbt er Marketingkenntnisse, die sich auch am Arbeitsplatz als hilfreich erweisen. Dabei war es gar nicht seine Absicht, sich beruflich zu qualifizieren. Auch soziale Fähigkeiten prägen sich meist in menschlichen Zusammenhängen aus. So wissen Mitglieder einer Großfamilie oder Teilnehmer an Pfadfinderausflügen, wie Teamarbeit geht. Im Beruf wirkt sich das positiv aus, solche Social Skills sind immer mehr gefragt. Gezieltes berufliches Lernen (zum Beispiel Teilnahme an einem Computerkurs von http://www.iq-wissen.de/service/glossar/it-schulungen-mainz.html) und informelles Lernen ergänzen sich ideal. Deshalb empfiehlt es sich für Arbeitgeber auch, den Arbeitnehmern Freiräume für ein Ehrenamt zu geben. So sollten sie sich insbesondere bei den Arbeitszeiten flexibel zeigen und beispielsweise einen früheren Feierabend ermöglichen, wenn ein Jugendleiter am Spätnachmittag sein Team trainieren möchte. Es gibt bereits deutliche Tendenzen, dass solches informelle Lernen auch bei Personalmanagern mehr Beachtung findet. Die Aufzählung von Ehrenämtern in der Bewerbung werten einige als Pluspunkt.
Informelles Lernen: lange unterschätzt
Menschen lernen nicht nur in Bildungseinrichtungen, sondern auch in menschlichen Gruppen wie in der Familie oder in einem Verein. Dabei qualifizieren sie sich für das Berufsleben, ohne das ausdrücklich zu wollen. Neben fachlichen Kenntnissen eignen sie sich soziale Fähigkeiten an, die in der modernen Arbeitswelt mit flachen Hierarchien und viel Teamarbeit unabdingbar sind.
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