Deutschland hat in Europa den zweithöchsten Biokonsum. Sieben Milliarden Euro werden jährlich mit ökologischen Lebensmitteln hierzulande umgesetzt. Doch nur sieben Prozent der deutschen Bauern betreiben ökologische Landwirtschaft. Was ist da los?
Heimische Öko-Produkte unterstützen
Platzmangel kann nicht das Problem sein, denn in Deutschland mangelt es nicht an Anbauflächen. Mal wieder liegt es am Verbraucher, der nach wie vor zu selten bereit ist, für regionale ökologische Lebensmittel auch mal etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Hohe Pachtpreise, hohe Produktionskosten – viele Biobauern sehen so mit zu geringen Einnahmen finanziell kein Land mehr. In ihrer Not kaufen sie günstige Vorprodukte wie Tierfutter aus Ländern, die nicht den EU-Ökostandards genügen und schon gibt es einen neuen Lebensmittel-Skandal. Immerhin konnten zahlreiche nationale Biosiegel von der EU verifiziert werden. 70 davon entsprechen dem europäischen Mindeststandard und so gekennzeichnete Produkte dürfen auch mit dem EU-Biosiegel gekennzeichnet werden. Doch damit löst sich nicht das eigentliche Problem: Ökologische Landwirtschaft gibt es in Deutschland viel zu selten. Da die EU sogar Kürzungen für den ökologischen Landbau angekündigt hat, liegt es an euch und eurem Kaufverhalten, den ökologischen Landbau reizvoller zu gestalten. Gibt es eine entsprechende Nachfrage für heimische Bio-Kost, sehen auch die Bio-Bauern einen Anreiz, mehr Bio-Ware zu produzieren.
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