Der Ruf von Vogelspinnen ist zweifelsfrei nicht der beste. Unter anderem haben sie mit dem Vorurteil zu kämpfen, dass sie sehr angriffslustig sind und über ein für Menschen gefährliches Gift verfügen.
In der Sensationspresse wird immer wieder über die angebliche Gefahr durch Vogelspinnengift berichtet und dass dies mitunter bereits zu Todesopfern geführt haben soll.
Allerdings wurde bis zum heutigen Zeitpunkt kein Todesfall medizinisch bestätigt, der durch Vogelspinnengift hervorgerufen wurde. Bei gesunden erwachsenen Personen besteht prinzipiell keine Gefahr, jedoch können bei Allergikern Probleme auftreten. Das ist natürlich nicht ungewöhnlich, da auch unsere heimischen Bienen und Wespen durch einen Stich allergische Schocks hervorrufen können.
Es kann jedoch zu Blutvergiftungen nach einem Vogelspinnenbiss kommen, da durch die Beißwerkzeuge Bakterien übertragen werden können, die dann in den menschlichen Blutkreislauf gelangen. In diesem Fall sollte natürlich unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da sonst ernsthafte Probleme auftreten können.
Die Bezeichnung „Vogelspinne“ beruht wahrscheinlich darauf, dass sie auf der Suche nach Beute oft auf aus dem Nest gefallene Vögel stößt und diese dann verzehrt. Jedoch setzt die Spinne dabei nicht ihr Gift, sondern vielmehr ihre Körperkraft ein. Das Gift der Spinne kann normalerweise nur kleineren Wirbeltieren wie Mäusen gefährlich werden.
Sollte es aber doch mal zu einem Unfall mit einer Vogelspinne kommen, muss man sich auf ziemliche Schmerzen gefasst machen, da die Beißwerkzeuge relativ groß sind und diese von der Spinne tief in die Haut ihres Opfers gestoßen werden.
Vogelspinnen als Haustiere
In deutschen Haushalten ist es mittlerweile nicht mehr sehr ungewöhnlich auf diese exotischen Tiere zu stoßen. In vielen Tierfachgeschäften kann man die Tiere und sämtliches Zubehör zur Vogelspinnenhaltung erwerben. Sollte man sich zum Kauf einer Vogelspinne entscheiden, wird diese für lange Zeit Untermieter sein, da es nicht selten vorkommt, dass in Gefangenschaft lebende Vogelspinnenweibchen bis zu 30 Jahre alt werden.
In anderen Kulturen, z.B. in Südamerika, werden Vogelspinnen auch regelrecht verehrt. So ist es nicht ungewöhnlich, dass man ihnen Wein zu trinken gibt oder sie wie Hunde an der Leine ausführt.
J. Stanka
27. September 2011 at 15:22
Der Name Vogelspinne kommt von dem gemalten Bild der Naturforscherin Maria Sybilla Merian, 17.Jhd. Sie malte eine Avicularia spec. wie sie einen Kolibri verspeiste.