Veronica Ferres – vom hässlichen Entlein zum Film- und Fernsehstar

Veronica Ferres ist eine der meist beschäftigten Stars der deutschen Film- und Fernsehlandschaft. Die 1965 in Solingen geborenen Schauspielerin zählt seit über zwanzig Jahren zu den vielseitigsten und erfolgreichsten deutschen Schauspielerinnen. Sie feierte Triumphe in den unterschiedlichsten Genres und Formaten. TV-Serien, Filmkomödien, großes Drama, bedeutungsvolle Hauptrollen und charmante Nebenrollen – Veronica Ferres meistert alle künstlerischen Herausforderungen mit hoher Professionalität und schauspielerischer Verve.

Phönix aus der Asche: Aus dem Ruhrpott ins Scheinwerferlicht

Der erfolgreiche Weg als Schauspielerin war der Tochter eines Solinger Kohlen- und Kartoffelhändlers ganz sicher nicht in die Wiege gelegt worden. Vermutlich wären diejenigen, die der pummeligen Veronika eine Schauspielkarriere prophezeit hätten, für verrückt erklärt worden. Am Gymnasium galt sie als Außenseiterin, sie litt nach eigenen Angaben an Fettsucht und Anorexie und steigerte sich fast hinein in eine Art Selbsthass. Nach dem Abitur 1984 ging sie nach München und studierte dort Germanistik, Theaterwissenschaften und Psychologie. Parallel bewarb sie sich bei einem guten Dutzend Schauspielschulen, wurde aber überall abgelehnt: Mit knapp 1, 80 m galt sie als zu groß. Trotzdem ließ sie sich nicht von ihrem Ziel abbringen und nahm privaten Schauspielunterricht. Mit viel Disziplin und eisernem Erfolgswillen ergatterte sie erste Engagements beim Theater und im Fernsehen Mit ihrer ersten größeren Rolle ließ sie schauspielerisch bereits aufhorchen: Im ambitionierten Filmprojekt „Die zweite Heimat“ von Edgar Reitz spielte sie das Mädchen Dorli. Der Film wurde 1992 erstmals ausgestrahlt – und dann ging es Schlag auf Schlag. Noch im selben Jahr übernahm sie eine Rolle in Schtonk!, Helmut Dietls Satire um die angeblichen Hitlertagebücher. Schtonk! war ihr künstlerischer Durchbruch, wurde mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet und als bester nicht-englischsprachiger Film für den Oscar nominiert. Das Duo Dietl/Ferres war fortan nicht nur im Filmstudio, sondern auch privat ein Paar. Sie war seine „Muse“, er ihr größter Förderer. Mit der Münchener Society-Komödie Rossini – das Original Rossini ist ein Münchener Szenelokal – konnten beide 1997 fast noch einmal an den Erfolg von Schtonk! anknüpfen.

Anything goes

Auch nach der Trennung von Helmut Dietl Anfang 2000 war und blieb Veronica Ferres auf der Erfolgsspur. Schon während der gemeinsamen Zeit hatte sie sich auf eigene künstlerische Füße gestellt und bewegte sich von Beginn an souverän auf dem schmalen Grat zwischen Filmkunst und „Mainstream“. Als „sinnliche Blonde“ wurde sie zu einer Art Markenzeichen, spielte in unterschiedlichen Fernsehserien und nahm sich – z.B. bereits 1994 als blonde Kölner Proll-Frau in Tom Gerhards „Voll Normaaaal“ – auch schon mal selbst auf die Schippe. Mit Sönke Wortmanns Das Superweib gelang ihr 1996 der große Durchbruch in der Öffentlichkeit. Veronika Ferres und „Das Superweib“ wurden einige Jahre fast in einem Atemzug genannt, die Ferres wurde zum strahlenden Mittelpunkt zahlreicher Filmgalas. Jetzt war an der Zeit, neue künstlerische Weichen zu stellen. Seit Anfang des Jahrtausends ist Veronika Ferres überwiegend in ambitionierten Film-, Fernseh- und auch Theaterproduktionen zu sehen und hat ihren Ruf als ernsthafte Schauspielerin untermauert. Sie war die Nelly Mann in der vielfach ausgezeichneten Mann-Familiensaga von Heinrich Breloer, sie verkörperte die Buhlschaft in der Jedermann-Inszenierung in Salzburg und war „Die Frau vom Checkpoint Charly“.

Eine gute Figur auf jedem Parkett

Heute ist Veronica Ferres, die mit dem Millionär Carsten Maschmeyer zusammen ist, eine der meist prämierten deutschen Schauspielerinnen und ist populärer und gern gesehener Gast auf Filmgalas und Verleihungen. Bambi, Adolf Grimme Preis, bayerischer Fernsehpreis – eine Fülle von Preisen und Verleihungen begleiten ihren Weg..


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