Vor kurzem erschien Dieter Bohlens neuester geistiger Erguss mit dem wunderbaren Titel „Nur die Harten kommen in den Garten“ und beweist so, nicht nur, dass er auf eingängige Vorschul-Reime steht, sondern dass er auch schon ganz allein seinen Egotrip auf Papier bringen kann. Bravo! Fleißbildchen!
Hat er seine letzten Bücher (die „Skandal-Biographien“) noch, natürlich in Zusammenarbeit, von einer Klatschkolumnistin schreiben lassen (Warum tut uns die Welt so was an?! 😀 ), so versucht er sich nun neuerdings selbst als literarischer Kinderpsychologe.
In seinem Buch möchte er angehenden „Superstars“ Tipps geben, wie man dann auch einer wird. Toll! Und natürlich führt der Weg über „Deutschland sucht den Superstar“. Um seine genialen Thesen im Stil „Glaub an dich, arbeite hart und lass dich von deinem Produzenten, deinem Gott, nach seinem Willen formen“ an den Mann zu bringen und gleichzeitig natürlich das treudoofe Fanherz zu bedienen, zerlegt er gleich mal alle bisherigen Superstar Finalisten. Einer nach dem anderen kriegt sein Fett weg (und das ja teilweise wortwörtlich… 😉 ). Man sollte Mr. Ego nur mal daran erinnern, dass er diese „mittelmäßigen Talente“ selbst ins Finale gelassen hat um sie nach Strich und Faden auszubeuten!
Bohlen ist ein gutes Beispiel für unsere heutige Konsumgesellschaft, wenn nicht sogar eines ihrer Symbole. Falsche Träume wecken, Hoffnungen schüren, über Emotionen die Marketingschaukel anschupsen und wenn das Produkt dann ausgelutscht ist, auf den Müll damit. Oder warum hört man von den sogenannten Megasuperstars nach kurzer Zeit nichts mehr?
Das Buch wartet zudem mit tollen Fotos auf und auf jeder Seite ein Spruch des Dieter B. Super! Klein, kurz, Werbeslogan. Ich weigere mich hier einen zu wiederholen… Es reichen einem schon Zitate aus dem Buch wie: „Bei Streitfragen gibt es grundsätzlich zwei Standpunkte – nämlich meinen und den falschen“. Super, oder?!
Bohlen bezeichnet sich in seinem Buch als Gärtner der Stars. Nur ein Gärtner pflegt seine Gewächse und zieht sie langsam groß. Und rodet sie nicht noch während der ersten Ernte mit dem Flammenwerfer.
In dem Buch wird deutlich, dass DSDS für den werten Herrn Bohlen nur für zwei Dinge gut ist: Reichtum und Ruhm zu vermehren und vor allem seine eigene private Egoshow abzufahren. Und dies natürlich auf Kosten anderer. Willkommen in der Welt der Eogozentrik, willkommen in unserer Welt…
Marketingtechnisch hat er es übrigens auch super hinbekommen. Auf einmal streut er in der Sendung väterliche Tipps, wie die Kandidaten am besten ihren Weg verfolgen können. (Ja, hinein in seine Brieftasche!) Wusstet ihr, dass er der neue Jugendpsychologe der Bravo ist?
Superstar, wunderbar, la-di-da!