Türken und ihre Autos – Klischee reloaded!

Der türkische Deutsche und sein bmw 3er – das ist wie der Ferrari für einen Italiener! Der BMW wird gepflegt und gehegt und dann unter maximaler Bassboxenbeschallung aus dem Hangar gefahren, um damit den Block zu durchqueren.

Alle anderen Deutschen ducken sich unter der Macht des Türken, der mit orientalischer Musik und chrombewehrten Felgen an dicken Reifen die spießige Verrottung des durchschnittlichen Europäers aufzureißen versucht.

Dieses Klischee ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie vielschichtig Rassismus sein kann. Schon die Ausgangssituation ist geprägt von rassistisch bedingten Klassenunterschieden.

Der Türke besitzt einen 3er, nicht etwa einen bmw 5er. So wird er ins Wertesystem des Deutschen eingegliedert, ohne dass dieser sich bedroht fühlen muss – der 3er ist schließlich nur ein Mittelklassewagen. Gleichzeitig wird das Verhalten des türkischen BMW-Besitzers, welches dieser als den anderen überlegen wahrnimmt, benutzt, um eine Distanz zwischen dem „Deutschen“ und dem „Türken“ herzustellen.

Schließlich, und das ist das perfide daran, ist das Verlangen eines türkischen Deutschen nach einem BMW 3er ursprünglich von den Deutschen selbst kreiert worden – der übertriebene Eingliederungsversuch des „Anderen“ führt den Leuten ihr eigenes Spiegelbild vor Augen und lässt sie Aggressionen entwickeln, die sich entweder in übertriebene Angst oder in Spott am „Türken“ ventilieren lassen.

So bleibt jeder in seiner eigenen Welt und wirft Steine nach draußen.