„Tu Gutes und sprich‘ darüber“: Soziales Engagement von Unternehmen

Immer mehr Unternehmen werden sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, weshalb sie beispielsweise versuchen, durch die finanzielle Förderung gemeinnütziger Projekte oder Spenden an Bedürftige etwas Gutes zu tun. Allerdings droht die an sich ehrbare Corporate Social Responsibility zunehmend zum reinen Marketing, das im besten Fall mit herkömmlichem Sponsoring zu vergleichen ist, zu verkommen.

Die Corporate Social Responsibility

Wenn man sagt, dass Unternehmen Verantwortung für ihre Mitarbeiter und deren Familien, die gesamte Gesellschaft und nicht zuletzt für die Umwelt tragen, mag das auf Anhieb vielleicht etwas verklärt anmuten. Allerdings sehen das erfreulich viele Unternehmen ähnlich, was sich unter anderem in den verstärkten Bemühungen um umweltschonende Produktionsverfahren, bessere Arbeitsbedingungen für Angestellte und um die sinnvolle Förderung von sozialen Projekten zeigt. Auch die Spendenbereitschaft von Großkonzernen und mittelständischen Unternehmen war selten zuvor so groß wie heute. Zudem zeigt sich vor allem bei den mittelständigen Unternehmen eine stetig wachsende Zahl an Neugründungen von sogenannten Corporate Foundations (Unternehmensstiftungen).

Oft geäußerte Kritik

Leider haben viele Spenden und vermeintlich uneigennützige Fördermaßnahmen zu oft einen faden Beigeschmack. Nicht selten werden sie als reine Augenwischerei oder Ablenkungsmanöver wahrgenommen. So zum Beispiel, wenn ein Unternehmen, das aus reiner Gewinnmaximierung zahllose Mitarbeiter entlassen hat, öffentlichkeitswirksam gegen die Armut im Land vorgehen möchte, indem es für Obdachlose spendet. Außerdem drohen die Grenzen zwischen der uneigennützigen Corporate Social Responsibility und der zumindest langfristig eigennützigen Corporate Citizenship zu verschmelzen. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass viele Spendenaktionen oder Fördermaßnahmen lediglich punktuell und ohne nennenswerte oder anhaltende Wirkung blieben.

Marketing von dem alle profitieren

Auch wenn die guten Taten eines Unternehmens lediglich Teil einer Marketingstrategie, die alleinig der Imagepflege dienen soll, sind, bleiben sie dennoch gute Taten. Das gilt zumindest dann, wenn sie nicht zulasten der Mitarbeiter, der Kunden oder der Umwelt gehen. Man darf nämlich nicht vergessen, dass nur die wenigsten Sportvereine, Umweltvereine, gemeinnützigen und kulturellen Einrichtungen oder sonstigen wichtigen Institutionen ihre wertvollen Verdienste für die Gesellschaft ohne ein großzügiges Sponsoring durch Unternehmen leisten könnten. Daher ist es löblich, dass der Arbeitgeberverband BDA und die Industrievertretung BDI ein innovatives Internet-Portal, das als Kontakt- und Informationsbörse in Bezug auf die Corporate Social Responsibility dient, geschaffen haben. Weitere Informationen zu Corporate Social Responsibility bietet auch die Agentur Media Consulta.

Bild stammt vom Urheber Vitor Martinho (Fotolia)

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