Till Eulenspiegel ist der Titelheld eines Volksbuches, dessen ältestes erhaltenes Exemplar bereits aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt. Wer der Verfasser der Geschichten war, konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden.
Die Erzählung von Till Eulenspiegel gehört zu den wichtigsten Schriften der deutschen Literaturgeschichte und wurde im Laufe der Zeit in verschiedene Sprachen übersetzt und in vielen überarbeiteten, teils auch modernisierten Fassungen herausgegeben. In der ursprünglichen niederdeutschen Schreibweise war die Figur noch als Dyl Ulenspegel bekannt und das Buch hieß einst „Ein kurtzweilig Lesen von Dyl Ulenspiegel, geboren uß dem Land zu Brunßwick, wie er sein leben volbracht hat …“. Diverse Literaturforscher und Historiker haben sich daran gemacht, den Verfasser des Buches zu identifizieren, doch unter den möglichen Kandidaten konnte der Autor bisher nicht mit Sicherheit herausgefiltert werden.
Till Eulenspiegel: Streiche und Phantastische Geschichten
Es ist möglich, dass nicht mehr alle Geschichten der Urfassung erhalten sind und einige Kapitel in den heute bekannten Ausgaben fehlen. Doch auch das, was bis heute überliefert wurde, erweist sich schon nach kurzem Lesen als bunte Vielfalt von Erzählungen, die aus dem ereignisreichen Leben der wahrscheinlich fiktiven Figur Till Eulenspiegel berichten. Sie beginnen mit der Schilderung seiner Geburt im Jahre 1300 in einer kleinen niedersächsischen Gemeinde, und von hieraus soll Till Eulenspiegel seinen Unfug in die Welt hinausgetragen haben.
Till Eulenspiegel ist kein typischer Held. Vielmehr erzählt das Volksbuch von einem klugen, aber schelmischen, faulen und betrügerischen Kerl, der seine Mitmenschen bei jeder Gelegenheit übers Ohr zu hauen versucht. Ein Gauner soll er sein, dessen Streiche zwar auch humorvoll, aber mitunter ebenso rau sind. Menschen und ihre Laster stellt er regelmäßig bloß, deckt dabei aber auch den ein oder anderen Missstand auf, der sonst womöglich verborgen geblieben wäre, und prangert den Kleingeist seiner Umwelt an.
Das Vermächtnis des Till Eulenspiegel
Die Genialität Till Eulenspiegels ist unbestritten, obwohl er stets als Narrenfigur unterwegs ist. Doch diese Täuschung ist nur Mittel zum Zweck, gerade der scharfe Geist unter der Narrenkappe macht den Schelm so interessant. Er führt die Gewohnheiten Anderer ad absurdum, zum Beispiel indem er Redewendungen allzu wörtlich nimmt und damit ein ums andere Mal komische bis groteske Situationen heraufbeschwört. Unterhaltsam sind die Erzählungen um Till Eulenspiegel daher allemal, auch wenn sie manchmal etwas schwerfällig zu lesen sind.
Die ursprünglichen Geschichten haben im Laufe der Zeit viele weitere Erzählungen inspiriert. Was in dem mittelalterlichen Volksbuch niedergeschrieben wurde, haben unzählige andere Autoren in der Folgezeit weiter gesponnen und umgedichtet. So wurde aus dem ursprünglichen Gauner manchmal ein fast sympathischer Schelm, der heute im Mittelpunkt vieler Schriften und Theaterinszenierungen steht. Wie viel von der Eulenspiegel-Sage tatsächlich wahr ist, wird sich wohl nie klären lassen. Doch vielleicht macht gerade das einen Teil der Faszination um diesen wohl berühmtesten aller deutschen Narren aus.
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lola
5. Oktober 2011 at 18:34
gibt es etwa keine geschichte von eulenspiegel hält einen bartscherer zum narren wenn ja dann schickt mir dass bittte