Tierischer Werbetrend: Unternehmen werben mit Petfluencern

Tierischer Werbetrend: Unternehmen werben mit Petfluencern

Aus dem Weg, Influencer! Jetzt kommt eine neue Generation an zumeist haarigen Werbegesichtern, Petfluencer genannt. Katzen und Hunde tummeln sich seit den Anfängen des Internets im World Wide Web. Nun nutzen Tierbesitzer die Popularität ihrer Vierbeiner und machen Influencern auf Instagram, Facebook und YouTube das Geschäft streitig. Für Unternehmen eine willkommene Chance.

Neuer Wind im Influencer-Marketing

Dass Influencer eine unvergleichliche Marktkraft besitzen, haben die meisten Unternehmen inzwischen verstanden. Vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen kommen Werbebotschaften über die klassischen Wege wie Print und TV kaum mehr an. Dafür sind die jungen Zielgruppen zu oft im Internet unterwegs. Vor allem bei Facebook, YouTube und Instagram folgen sie beliebten Persönlichkeiten, den Influencern. Was Influencer tragen, worüber sie reden und womit sie sich schmücken, weckt sofort das Interesse der Follower.

Das Verhältnis zwischen Influencern und ihren Fans ist eng, sie haben eine Vorbildfunktion oder werden fast wie Freunde wahrgenommen. Über sie lancierte Werbebotschaften entfalten eine starke Wirkung, ganz nach dem Motto: Was der Freund empfiehlt, muss gut sein. Ein Effekt, den sich Unternehmen für Werbezwecke immer mehr zu eigen macht. Sie sprechen sie die Influencer an und bieten ihnen Geld, damit diese Produkte in ihren Posts empfehlen. Ganz beiläufig erfahren die Follower eines Influencers so, dass das neue Shampoo der Firma XY besonders voluminöse Haare macht oder dass die neue Pizza von Unternehmen XY besonders gut schmeckt.

Petfluencer sind angesagt

Doch inzwischen sind nicht nur menschliche Influencer gefragt, Petfluencer  – ein Kunstwort aus den Begriffen Haustier (engl. pet) und Influencer (zu Deutsch etwa Meinungsmacher) – erobern den Markt. Ganz vorne mit dabei sind Grumpy Cat mit plattformübergreifend rund 10 Millionen Followern und Boo, der selbsternannte „süßeste Hund der Welt“, der allein bei Facebook über 16 Millionen Follower hat. Ihnen auf den Fersen sind Tausende anderer tierischer Gesellen, die vor allem auf den fotostarken Plattformen wie Instagram und Facebook regelmäßig von ihren Besitzern perfekt in Szene gesetzt werden.

Tierisch erfolgreiche Kampagnen

Vorrangig Hunde und Katzen, aber auch Schweine, Igel und andere Tiere haben es in die Herzen der Follower geschafft. Die tierischen Stars sind natürlich ideale Werbeträger für Tierbedarfs-Hersteller. Mit rund 28 Millionen Haustieren in Deutschland sind Tierhalter eine beliebte Zielgruppe, und das Marktsegment wächst. Aber auch tierfremde Marken können von Petfluencern profitieren. In den USA hat die Flugfirma Virgin American Airlines Boo, den „süßesten Hund der Welt“ als Werbegesicht engagiert. Mercedes zog nach und startete eine SUV-Werbekampagne mit Boos Konkurrent Loki dem Wolfshund. Auch Neckermann-Reisen hat die Zugkraft von Petfluencern bereits für sich entdeckt und warb mit der französischen Bulldogge Miuda für Reisen, die die Herzen von Haustier und Herrchen höher schlagen lassen. Je weniger das Produkt mit dem Tier zu tun hat, desto cleverer sollte die Kampagne sein. Dennoch: Petfluencer bieten Unternehmen aus fast allen Branchen einen frischen und verspielten Ansatz, um das Image aufzuwerten oder Produkte zu vermarkten.

Professionalisierung im Petfluencer-Segment

Petfluencer folgen ihren menschlichen Vorbildern und werden immer professioneller. In den USA gibt es inzwischen mit „The Dog Agency“ sogar eine Petfluencer-Agentur. Sie konzentriert sich darauf Unternehmen mit passenden Hunden zusammenzubringen. Darüber hinaus gibt es Furcard, ein erstes Verzeichnis tierischer Influencer, das nicht nur Hunde listet. Furcard beschränkt sich allerdings ausschließlich auf in den USA ansässige Petfluencer. Aber auch diesseits des Atlantiks kommt der Petfluencer-Zug ins Rollen und Influencer-Plattformen nehmen verstärkt tierische Stars in ihre Portfolios auf. Agenturen wie credia.de unterstützen Unternehmen bei der Suche und dem Konzeptentwurf in Sachen Produktwerbung durch Influencer.

Vor allem wenn Unternehmen sich auf gröbere Konzepte einlassen, kann die Zusammenarbeit mit einem tierischen Werbepartner sehr erfolgreich sein, denn auch bei den erfahrensten Petfluencern läuft nicht immer alles nach Plan. Aber das macht die Zusammenarbeit mit Tieren so besonders und führt oft zu unerwartet beeindruckenden Ergebnissen. Und noch ein weiterer Unterschied besteht zu gewöhnlichen Influencer-Kampagnen: Die tierischen Stars haben in der Regel weitaus geringere Gagen als ihre menschlichen Pendants mit genauso vielen Followern.

Artikelbild: Screenshot Instagram.com/realgrumpycat

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