Kaum ein anderes Tier löst einen derartigen Zwiespalt unter den Menschen aus. Die einen sind angewidert von den sich rasant verbreitenden und nicht totzukriegenden „Ratten der Lüfte“, die Müll fressen, alles vollkacken, Lärm machen und Krankheiten übertragen. Andererseits ist die Taube bereits seit Unzeiten des ultimative Friedenssymbol.
Was denn nun?
Unser kleiner Taubenexkurs zeigt zuallererst einmal auf, dass es über 300 verschiedene Taubenarten gibt, die gemeine Stadttaube ist also alles andere als *die* Taube schlechthin. Alt werden die Piepmätze sehr unterschiedlich, je nach Art von 10 – 25 Jahren.
Zur Taubengeschichte: Vor rund 5000 Jahren begann der Vogel die Nähe des Menschen zu suchen – denn dieser baute Getreide an. Köstlich! Der Mensch fand die Taube auch schnell ganz toll und hielt sie sich. Als Frischfleisch-Lieferant, denn Tauben sind ein leckeres Essen. Außerdem ist Taubenkot ein hervorragender Dünger. Die Taube als Nutztier, genau.
Es dauerte dann auch nicht lange, bis man feststellte, dass die Taube ein ganz hervorragender Postbote ist. Sie ist schnell, hat einen fantastischen Orientierungssinn und einen starken Drang, wieder „nach Hause“ zurückzukehren. Die Araber fanden das so nützlich, dass sie in jeder größeren Stadt einen Taubenschlag einrichteten und so mit ihren Brieftauben ein gut funktionierendes vorzeitliches Postnetz schufen. Erstaunlich!
Und auch heute wird die Taube nicht nur gegessen, sondern auch generell heiß geliebt. Man kann sie füttern im Park, Taubenzucht ist ein weit verbreitetes Hobby. Die Kehrseite der Medaille sei aber auch nicht verschwiegen: Man stellt Stacheldraht auf, legt Rattengift – und kriegt die gurrenden kleinen Mistviecher trotzdem nicht tot. An Bahnhöfen oder Stadtplätzen treiben sie sich rum und sind vielen ein Dorn im Auge. Zudem vermehren sie sich rasend schnell und sind perfekt angepasst.
Ob man sie nun liebt oder hasst oder sie einem egal sind – verschwinden werden die kleinen Flattermänner so schnell jedenfalls nicht.