Mit dem Film Operation Walküre von und mit Tom Cruise kommt eine weitere Verfilmung des Attentats auf Hitler in die Kinos. Kann man einer Hollywood-Verfilmung glauben? Wer war Stauffenberg wirklich?
Über diese Frage dürften sich die Geister scheiden. Die einen halten ihn für einen Helden, während andere wohl eher darauf verweisen dürften, dass der Mensch Stauffenberg Teil des Nationalsozialismus war. Die Frage stellt sich dabei auch, welche Ziele er und die anderen Personen des 20. Juli 1944 verfolgten.
Personen wie Prof. Micha Brumlik legen Wert darauf zu erwähnen, dass Stauffenberg und die Mitverschwörer antisemitische und völkisch nationale Positionen hatten. Dies wird auch genauer untersucht in einer Broschüre von nevergoinghome. Dort kommt man zum Schluss, dass es Stauffenberg eher um die Rettung Deutschlands und um das Ansehen Deutschlands ging als darum aus ethischen Gründen die Verbrechen des Nationalsozialismus zu beenden.
Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die deutsche Bundeswehr an Stauffenberg anzuknüpfen versucht. Die deutschen Rekruten werden schließlich auch auf Stauffenberg vereidigt. Da Stauffenberg Militarist und Nationalist war, bietet er auch für die bundesrepublikanische Gesellschaft heute noch Anknüpfungsmöglichkeiten.
Personen wie Frank Schirrmacher haben Tom Cruise dafür gelobt den Film Operation Walküre zu drehen. Laut Schirrmacher, der immerhin Herausgeber der FAZ ist, wäre es möglich Stauffenbergs Aufgabe mit dem Film zu beenden: das Ansehen Deutschlands in der Welt zu retten.
Das Stauffenberg eine ambivalente Person ist, wird von vielen geteilt. Doch die meisten kommen zu dem Schluss, dass er sich vom Saulus zum Paulus entwickelt hätte. Dies ist jedoch fragwürdig. Bis zum Schluss war er alles andere als ein guter Demokrat. Nationalistische, militaristische und völkische Positionen hatte er bis zum Ende. Der Hauptkonflikt mit der nationalsozialistischen Herrschaft lag in der Frage, wie eine erfolgreiche Kriegsführung aussehen könnte.
Zumindest lohnt es sich den Debatten über Stauffenberg kritisch gegenüber zu stehen.