Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Psoriasis werden durch emotionale Belastungen oftmals verschlimmert. Wissenschaftler haben nun die Zusammenhänge zwischen Stress und dem Zustand der Haut erforscht – und leiten aus ihren Ergebnissen wertvolle Ratschläge für alle Betroffenen ab.
Warum geht Stress unter die Haut?
Forscher der Berliner Charité haben entdeckt, dass Stress die Vermehrung von bestimmten Nervenzellen in der Haut beschleunigen kann. Diese Nervenzellen setzen die „Substanz P“ frei, einen Eiweißstoff, der Mastzellen aktiviert und auf diese Weise dafür sorgt, dass das Immunsystem Histamin ausschüttet. Histamin ist ein Hormon, das die Haut anschwellen lässt und zu Juckreiz führt. Situationen, die emotional stark belastend sind, führen also bei Menschen mit Neurodermitis und Schuppenflechte besonders häufig zu Krankheitsschüben. Auch Personen, die keine Hautkrankheit haben, haben in stressreichen Zeiten nicht nur Probleme mit dem Blutdruck, sondern können auch juckende, gerötete Ekzeme entwickeln. Mediziner suchen nun nach einer Möglichkeit, die Substanz P in ihrer Wirkung zu hemmen, um die entzündlichen Reaktionen in der Haut zu stoppen. Darüber hinaus ist es für Betroffene jedoch unerlässlich, mithilfe von therapeutischen Maßnahmen oder Schulungsprogrammen Verhaltensstrategien im Umgang mit seelischem Stress zu erlernen.
Psychische Belastungen effektiv bewältigen
Personen mit einer Hautkrankheit befinden sich oftmals in einem Teufelskreis: Ekzeme, die für jedermann sichtbar sind, belasten das Selbstwertgefühl und führen zu emotionalem Stress, der sich wiederum negativ auf das Hautbild auswirkt. Viele Hautarztpraxen bieten daher spezielle Schulungen an, in denen Betroffene nicht nur alles zum Thema Hautpflege erfahren, sondern auch Entspannungstechniken und ein sinnvolles Stressmanagement erlernen. Bewährt haben sich zum Beispiel autogenes Training und die Muskelentspannung nach Jacobson. Beide Verfahren entschleunigen den Alltag, schärfen die eigene Körperwahrnehmung und können dazu beitragen, dass wir gelassener mit stressigen Situationen umgehen. Auch das Gespräch mit anderen Betroffenen hat sich im Umgang mit Neurodermitis, Psoriasis und Co. als sehr effektiv erwiesen. Weitere hilfreiche Informationen erhalten Sie auch auf der Seite neurodermitis-hautwissen.de.
Raus aus dem Teufelskreis
Ob Prüfungsangst, Trennungsschmerz oder Stress im Job: Wer unter einer Hautkrankheit leidet, muss lernen, mit psychischen Belastungen besser zurechtzukommen. Spezielle Schulungsprogramme, in denen Entspannungstechniken und ein erfolgreiches Stressmanagement auf dem Stundenplan stehen, können Betroffenen einen Weg aus dem Teufelskreis aufzeigen.
IMG: luna – Fotolia
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