Schon der erste Roman von Simon Beckett “ Die Chemie des Todes“ war ein voller Erfolg. Nun knüpft er mit seinem zweiten Roman „Kalte Asche“ direkt an seinen Vorgänger an.
Dr. David Hunter, der forensische Anthropologe, wird auch hier wieder in einen kniffligen und garantiert tödlichen Fall verwickelt. Wie schon zuvor verschlägt es ihn für seine Arbeit wieder in die ländliche und einsame Idylle. Doch in „Kalte Asche“ verstärkt sich das klaustrophobische der Einöde nochmal.
Hunter, der immer noch mit seiner Freundin Jenny, die er im Roman davor kennengelernt hat, zusammen. Doch zwischen den beiden krieselt es gewaltig. Sie kann seiner Arbeit nicht viel abgewinnen und statt der geplanten romantischen Zeit zusammen wird David nun noch zu allem Überfluss auf eine kleine Hybriden-Insel namens Runa gerufen. Dort wurde eine verkohlte Leiche gefunden. Alles ist verbrannt nur die Füße und die Hände nicht…
Doch die Polizei nimmt diesen Leichenfund nicht wirklich ernst, denn es gibt wichtigeres zu tun. Und so fährt Dr. Hunter zusammen mit einem alkoholkranken und einem unerfahrenen Polizisten auf die Insel. Noch während der Untersuchung der Leiche bricht ein Unwetter aus, dass Runa dann zu allem Überfluss komplett von der Außenwelt abschneidet. In dieser einengenden Situation, ohne jegliche andere polizeiliche Unterstützung müssen sie in einem Mord ermitteln. Doch es bleibt nicht nur bei einem…
Simon Beckett ist ein Meister darin mit den altbewärten Krimiklischees zu spielen und sie überraschend zu brechen. Sprachlich ist sein Stil zwar eher einfach und noch wenig ausgefeilt, dafür ist er aber ein Meister des Spannungaufbauens und des Erzeugens einer gruseligen Atmosphäre. Die Hangover werden so geschickt plaziert, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Gefallen hat mir auch die langsame, aber genaue Charakterzeichnung. Die Inselbewohner sind zum Teil etwas verschroben und leben hier in ihrer kleinen eigenen Welt, die nun plötzlich jäh erschüttert wird. Die Klaustrophobie, die diese Abgeschiedenheit erzeugt, ist teils verstörend und beengend.
Das Ende wirkt zum Teil dann leider etwas zu konstruiert, kann aber nochmal mit einer plötzlichen und überraschenden Wende ganz zum Schluss punkten.
Ein wahrer Pageturner. Kurzweilige, gute und vor allem spannende Unterhaltung. Ob es wohl mit Dr. David Hunter weitergeht? Bestimmt leichenblass… 😉
Krimikiste » Archive » Folge 154 – Die Krimikiste stellt vor: Simon Beckett “Kalte Asche”
23. Januar 2009 at 09:31
[…] 8A geht das Ganze strukturiert an, Dieter rät vom Kauf ab, Matt nerven die Cliffhanger ein wenig, Nina mokiert die Sprache (lobt dagegen die Spannung), Glitter hatte Startschwierigkeiten und tauchte […]
Folge 154 – Die Krimikiste stellt vor: Simon Beckett “Kalte Asche” | Krimikiste – Der Krimi-Podcast mit Lese- und Hörtipps
17. Januar 2010 at 12:49
[…] geht das Ganze strukturiert an, Dieter rät vom Kauf ab, Matt nerven die Cliffhanger ein wenig, Nina mokiert die Sprache (lobt dagegen die Spannung), Glitter hatte Startschwierigkeiten und tauchte […]