Der Bullterrier des deutschen Kabaretts wird der aus Istanbul stammende Kabarettist, Schauspieler und Comedian Serdar Somuncu auch gerne genannt. In seiner Late-Night-Show ‚Hate Night‘ nimmt er schon seid längeren die Abgründe der Deutsch-Türkische-Beziehung aufs Korn nun bekommen wir das ganze Spektakel hübsch verpackt zwischen zwei Buchdeckel für zu Haus und unterwegs.
Die Türken – woher kommen sie? Was wollen sie hier? Woher kommen all diese Vorurteile, und warum stimmen sie zum Teil? Serdar Somuncu wirft einen provokanten Blick auf die Geschichte der Türkisch-Deutschen-Beziehung und geht Vorurteilen, Selbstverständnissen und Fragen der Mentalitäten auf den Grund. Seine ironische Analyse verschont niemanden, denn Somuncu pfeift auf Klischees und hält uns allen erbarmungslos den Spiegel vor.
Zuletzt wurden seine Videos sogar bei der Videoplatform YouTube gelöscht oder besser Zensiert. Zu extrem waren die Äußerungen und Anspielungen Somuncus. Sogar sein Comedy Channel mit über 20.000 Besuchern pro Show wurde gesperrt, das zeugt eindeutig von einem Mangel an Humor.
Der Antitürke von Serdar Somuncu
Wo genau in Serdar Somuncus „Der Antitürke“ die Grenzen verlaufen zwischen Klischee, Vorurteil, künstlerischer Freiheit und ungeschminkter Wahrheit ist meistens unklar. Und das ist das Interessante! Dabei geht es dem Autor um Vorurteile von allen Seiten: nicht nur das Bild „des Türken“ bei „den Deutschen“ und umgekehrt, sondern vor allem auch das Bild der Türken und der Deutschen von sich selbst steckt voller Fallen, Sackgassen und Selbstbetrügereien.
Den gewohnten Biss den Somuncu auf der Bühne entfaltet bleibt im Buch leider ein bisschen auf der Strecke, denn es ist halt nicht live. Doch wer den Comedian bereits gesehen hat, sei es auch nur auf dem Bildschirm, dem wird die Wartezeit zur nächsten Show gewiss nicht lang werden.
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