Klaus Mann entstammte einer berühmten Familie, sein Vater Thomas Mann ist bis heute einer der populärsten Schriftsteller der deutschsprachigen Literatur. Im Schatten des Vaters führte Klaus Mann ein kurzes Leben.
Obwohl Klaus Mann großes Talent besaß, sah er sich immer im Schatten seines Vaters. Seine Tagebücher offenbaren nicht nur diese Problematik, sondern auch seine Drogensucht, seine gescheiterten (homosexuellen) Beziehungen und seine Verzweiflung angesichts der Machtübernahme des NS-Regimes und dem späteren Kriegsausbruch.
Die einzige Konstante in seinem Leben war seine Schwester Erika, zu der er stets ein inniges Verhältnis hatte, von der er sich allerdings kurz vor seinem Lebensende auch verlassen fühlte.
Erste literarische Gehversuche im Schatten des Vaters
Klaus Mann, 1906 geboren, kannte aus seinem Elternhaus den bürokratischen Eifer, den sein Vater Thomas Mann beim Schreiben seiner Werke an den Tag legte und er wusste schon früh, als was für eine Persönlichkeit sein Vater galt und das man sein Werk stets an ihm messen würde. Wie so viele Söhne berühmter Väter fand auch er nie einen wirklichen Zugang zu ihm und beklagte sich über dessen Kälte.
Klaus Mann war ganz ein Kind seiner Zeit und Generation. Er genoss das ausschweifende Großstadtleben der Weimarer Republik, in der so vieles möglich schien und über der doch das nahende Unheil schwebte.
Klaus Mann versuchte sich schon früh am Schreiben, was freilich noch einen stark experimentellen Charakter hatte. Die beherrschenden Themen in seinem Früh- und Spätwerk sind Drogen, Liebe (Homosexualität), Todessehnsucht und Suizid, sowie das Künstlertum. Diese beherrschten sehr sein eigenes Leben.
Klaus Manns nach der Emigration
Bereits im Jahr 1933 emigrierte Klaus Mann, wie so viele Schriftsteller, aus Deutschland. Der Umbruch der Politik in seiner Heimat wirkte sich sehr auf sein literarisches Schaffen aus und er widmete sich damit der Bekämpfung des Nationalsozialismus.
Wer über Klaus Manns Romane spricht, der muss auch über seinen berühmtesten mit dem Titel „Mephisto“ sprechen. Dieser Roman war ein großer Erfolg und ist typisch für die Art, wie Klaus Mann als Zeitzeuge die Veränderungen in Deutschland und Europa wahrnahm und erlebte. Obwohl sein Werk erst viele Jahre nach seinem Tod richtig gewürdigt wurde, gilt er heute als einer der bedeutendsten Exilschriftsteller.
Zu seinen weiteren Roman-Werken zählen unter anderem: Der fromme Tanz (1925), Treffpunkt im Unendlichen (1932), Symphonie Pathétique (1935) und Der Vulkan (1939). Zudem gibt es noch eine Reihe von Essays, Aufsätzen etc.
Neben seine Arbeit als Schriftsteller war er auch als Journalist und in verschiedenen Funktionen am Theater tätig.
Klaus Mann war jedoch nicht nur ein begabter Künstler. Seine Tagebücher, die als authentisch eingestuft werden, sind zudem neben den privaten Thematiken ein beeindruckendes Dokument der Zeitgeschichte. Es offenbart seinen politischen Weitblick, sein Zusammentreffen mit den großen Intellektuellen der damaligen Zeit und seine Verbitterung angesichts der Tatsache, dass nach dem Krieg eine solche Form der Verdrängung vorherrschte.
1949 starb Klaus Mann an einer Überdosis Schlaftabletten. Ob es sich um Selbstmord handelt, ist bis heute umstritten.
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