Was wie ein Scherz klingt, ist für viele Schlosseigentümer bitterer Ernst: Sie wollen ihr Anwesen loswerden, und das um jeden Preis. Wer ernsthaft darüber nachdenkt, ein solches Angebot anzunehmen, sollte genau wissen, was ihn dabei erwartet.
Die meisten Schlösser, Burgen und Gutshäuser vergangener Jahrhunderte stehen unter Denkmalschutz. Bauliche Veränderungen dürfen nur nach einer Genehmigung vollzogen werden, andersherum liegen bestimmte Maßnahmen sogar in der Pflicht des Eigentümers. Pauschal schreibt der Gesetzgeber vor, dass sich der Eigentümer um die Erhaltung des Gebäudes kümmern muss. Die Gebäudeinstandhaltung von derlei Objekten übersteigt den Kaufpreis aber häufig bei weitem.
Weiterhin muss das Gebäude im Winter beheizt werden. Die verschwenderische Bauweise solcher Adelshäuser mit meist hohen Decken und weitläufigen Zimmern sowie ein meist völliges Fehlen jeglicher Wärmeisolierung machen das Heizen zu einer sehr teuren Angelegenheit. Auch die Gebäudereinigung ist eine Herausforderung, die kaum vom Inhaber allein zu bewältigen ist. Wer sich eine Putzhilfe nicht leisten kann oder will, sollte sein Lebensumfeld einschränken. Dabei müssen bestimmte Räume oder ganze Etagen vom genutzten Wohnraum ausgegliedert werden.
Nicht alles was glänzt, ist Gold: Ein Sachverständiger sollte vor dem Kauf Wasserleitungen und Stromnetz überprüfen. Eine Infrarotaufnahme des Wärmeverlustes ist ebenfalls sinnvoll. Wem das alles zuviel ist und wer aber dennoch gern historische Gebäude besichtigt, sollte vielleicht doch einen Museumsbesuch bevorzugen.
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