Schlank zu sein hat seinen Preis. In dem Fall des Appetitzüglers Acomplia Depressionen.
Viele Medikamente, die den Hunger dämmen haben starke Nebenwirkungen. So kann es sein, dass es zu Schädigungen des Herz-Kreislaufsystems kommt. Bei Acomplia, einem Medikament des Pharmakonzerns Sanofi-Aventis, ist es zu Depressionen als Nebenwirkung gekommen. Diese Nebenwirkung ist so stark, dass das Medikament auf dem amerikanischen Markt gar nicht erst zugelassen wurde. Nun muss es auch aus dem europäischen Markt genommen werden.
In der Vergangenheit sind viele Berichte bekannt geworden, in denen ein Zusammenhang zwischen dem Medikament und Depressionen hergestellt werden konnte. In Folge der Depression ist es sogar zu mehreren Suizidversuchen gekommen. Das Medikament kann also gewissermaßen tödlich sein. Die Depressionen treten insbesondere dann auf, wenn die „Patienten“ eh schon depressiv sind.
Gerade im Zusammenhang mit einem sehr fragwürdigen Schönheitsideal und dem gesellschaftlichen Druck diesem zu entsprechen, ist die Nachfrage nach Schlankheitspillen sehr hoch. Das Gefühl, nicht einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen, kann zu Depressionen führen. In diesem Kontext ist es schon bemerkenswert, dass depressiv machende Medikamente in diesem Bereich zum Einsatz gekommen sind. Besonders fragwürdig ist es, dass offenbar schon vor der Einführung des Medikaments bekannt war, dass diese Nebenwirkungen auftreten. An dieser Stelle hätte man sich sicherlich gegen die Einführung des Medikaments entscheiden sollen. Der Pharmakonzern hat im letzten Jahr aber immerhin 81 Millionen Euro auf Kosten der Verbraucher mit dieser Pille einnehmen können.
Ein Teil der Summe sollte vielleicht in die Erforschung gesteckt werden, wie der Schlankheitswahn und damit auch die damit verbundene überhöhte Nachfrage nach Schlankmachern und die Depressionen, bekämpft werden könnten.