Wer Probleme mit Seekrankheit hat, bekommt neuerdings trotzdem die Möglichkeit, den Ozean zu spüren. Ein gewisses Interesse für Schifffahrt sollte man jedoch mitbringen, wenn man das Seefahrt-Museum in Kopenhagen besucht.
Nach dreijähriger Bauphase wurde das ungewöhnliche Baukonzept des dänischen Architekturbüros Bjarke Ingels Group nun fertiggestellt. Aus der Ferne ist es kaum zu erkennen, da die Architekten es in einem alten Betontrockendock gebaut haben, neun Meter unter dem Erdboden. In Form eines Schiffes suggeriert es den Besuchern so zusätzlich den Eindruck im Bauch eines großen Tankers zu sein und hat den Vorteil, nicht den Blick zum benachbarten Schloss Kronborg zu versperren, welches zum Weltkulturerbe gehört.
Auch sonst hat man alles dafür getan, die Illusion zu erzeugen, man befände sich auf dem Meer. Unebene Treppen, absurde Windungen, häufig neigen sich Treppen nach einigen Stufen von rechts nach links und gaukeln dem Besucher somit vor, er stiege Stufen auf einem schwankenden Schiff nach oben. Der Zick-Zack-Weg, der sich durch das ganze Areal zieht hat jedoch eine weitere Funktion: Er bietet barrierefreien Zugang zu sämtlichen Bereichen des Museums.
Auch Kinder dürften ihre Freude an den seltsamen architektonischen Verformungen haben und wer bis zum Einbruch der Dunkelheit bleibt, erlebt das Museum außerdem als atemberaubendes Lichtermeer. Bei Seekrankheit kann man ja immer zwischendurch das Areal verlassen.
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