In den Wintermonaten ist Rote Bete angesagt wie nie. Das rote Gemüse gilt als wichtiger Eisenlieferant und soll vor Blutarmut schützen. Alles nur Mythos oder stimmen die vielversprechenden Gerüchte?
Blutarmut und Eisenmangel hängen oft zusammen
Wenn dem Körper Blut fehlt, leidet er meistens auch an Eisenmangel. Der Organismus wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Folgen sind Müdigkeit und Konzentrationsschwächen, im schlimmsten Fall kann es zu Ohnmacht führen. Anfällig hierfür sind Kinder, Frauen und vor allem Schwangere.
Pflanzliches Eisen kann der Körper viel schlechter als tierisches Eisen aufnehmen
Zwar enthält Rote Bete 1 mg Eisen pro 100 Gramm und deckt damit theoretisch den täglichen Eisenbedarf. Doch der Darm kann nur maximal 15 Prozent des Eisens aus der Nahrung aufnehmen. Deshalb sollte man täglich bis zu 15 Milligramm Eisen zu sich nehmen. Fest steht: Fisch und Fleisch sind die besten Eisenlieferanten, denn der Körper kann tierisches Eisen dreimal besser aufnehmen als das Pflanzliche.
Bei Eisenmangel ist der Körper eher bereit, pflanzliches Eisen aufzunehmen
In vielen tierischen Nahrungsmitteln steckt viel mehr Eisen als in pflanzlichen Produkten. Feldsalat oder Erbsen enthalten nur 2 Milligramm Eisen pro 100 Gramm. Hülsenfrüchte weisen immerhin 7 Milligramm auf. Im Vergleich dazu: 100 Gramm Salzhering haben 20 Milligramm Eisen im Gepäck! Wenn der Eisenspeicher knapp wird, nimmt der Körper übrigens pflanzliches Eisen besser auf. Bei Mangelerscheinungen, unter denen viele Vegetarier und Veganer leiden, helfen dann auch pflanzliche Lebensmittel. Außerdem kann pflanzliches Eisen mit Vitamin C oder Milchsäure besser aufgenommen werden, ein Glas Orangensaft zur Linsensuppe wirkt also Wunder. Kaffee und Cola verschlechtern die Aufnahme.
Rote Bete ist gesund!
Rote Bete ist zwar ein Eisenlieferant, es gibt aber zahlreiche andere Lebensmittel, die viel mehr Eisen enthalten. Daher ist der Mythos eigentlich falsch. Rote Bete ist gesund, kann Blutarmut aber nicht bekämpfen, da das pflanzliche Eisen erst im Darm umgebaut werden muss. Rote Bete enthält aber Betain, das auch als Trimethylglycin bekannt ist. Es gilt als Stimmungsaufheller, denn es erhöht den Spiegel des Glückshormons Serotonin. Außerdem schwören Naturheiler auf die „Rübentherapie“: Es soll gegen Darmkrebs und Leukämie helfen.
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