Nach über zehn Jahren ist es endlich soweit. Gestartet am 2. März 2002 landete die Kometen-Mission Rosetta am 12. November 2014 auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko, einem der ältesten und ursprünglichsten Weltraumkörper. Hier soll die Rosetta-Mission neben der Kernzusammensetzung des Kometen auch die Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems untersuchen. Rosetta ist damit eine höchst spannende aber auch eine der schwierigsten Missionen der europäischen Weltraumbehörde ESA.
Eine schwierige Reise
Aufgrund von technischen Schwierigkeiten konnte die Mission erst ein Jahr verzögert starten. Für ausreichend Schwung sorgten komplizierte Flugmanöver. Da jenseits der Jupiterbahn die geringe Sonnenstrahlung keine ausreichende Stromerzeugung mehr garantierte, wurde Rosetta im Juni 2011 in einen Ruhezustand versetzt. Am 20. Januar wurde die Sonde wieder hochgefahren, da sie nun nah genug am Kometen Churyumov-Gerasimenko heran war. Die Landung der Forschungseinheit Philae erwies sich als schwieriger als geplant. Durch ihr Gewicht von einigen Gramm auf dem 4,5 km durchmessenden Kometen konnte sie leicht von seiner Oberfläche wieder abprallen. Erst nach drei Hüpfern konnte Philae schlussendlich landen. Und auch, wenn der Landeplatz für die Stromversorgung etwas ungünstig und die Verankerung im Kometen nicht zufriedenstellen ist, sind die bisher gesendeten Bilder vom Kometen und dessen Oberfläche faszinierend.
Die Missionsziele
21 Messinstrumente im Rosetta-Orbiter und in der Forschungseinheit Philae sind damit beschäftigt, die Zusammensetzung des Kometenkerns zu bestimmen. Damit sind also neben Fotos von Churyumov-Gerasimenko und seiner Oberfläche auch die chemische und mineralogische Zusammensetzung, die magnetischen, elektrischen und thermischen Eigenschaften sowie die Aktivität und die Wechselwirkungen des Kometen mit dessen Umgebung während seiner Annährung an die Sonne von Interesse. Die Forscher um das Rosetta-Team erhoffen sich dadurch Rückschlüsse auf die Entstehung des Kometen und des Sonnensystems selbst. Auch die Frage, ob ein solcher Komet durch Vorkommen von präbiotischen Molekülen und Wasser auf dessen Oberfläche zur Entstehung des Lebens auf der Erde beigetragen haben könnte, soll damit geklärt werden.
Breites Interesse
Auch in der Bevölkerung herrscht reges Interesse für die Kometen-Mission Rosetta. Viele verfolgen diverse Infosendungen im TV, um die neusten Entwicklungen nicht zu verpassen – in welcher Sendung die Mission thematisiert wird, erfährt man beispielsweise auf www.tvdigital.de. Bis die Mission im Dezember 2015 beendet ist, können trotz des ungünstigen Landeplatzes und der damit verbundenen schlechten Lichtversorgung noch spannende Ergebnisse erhofft werden.
Fotoquelle: Tjefferson – Fotolia
Werbung