Das Wort Ratzefummel kennt wohl noch jeder von uns aus seiner Schulzeit. Auch wenn Bleistift, Radiergummi und Co mit der Technik heute allmählich ausgedient haben, fragen wir uns doch, woher das Wort Ratzefummel überhaupt kommt.
Klassisch weiß und rechteckig oder doch bunt und formenvielfältig – der Ratzefummel ist im Alltag nicht mehr wegzudenken und gehört zur Grundausstattung im Büro und auf dem Schreibtisch. Aus Kautschuk oder Kunststoff hergestellt, kann er Bleistiftstriche vom Papier lösen. Das Prinzip funktioniert über die Adhäsionskraft, die beim Kautschuk größer ist als beim Papier und so die Graphitteilchen des Bleistiftes geradezu an sich zieht. Bereist im 18. Jahrhundert entdeckte Edward Nairne diese Funktion des Kautschuks.
Wie kommt der Radiergummi nun aber zu seinem ungewöhnlichen Beinamen?
Über den Ursprung des Wortes sind sich selbst Sprachwissenschaftler uneins. Klar ist, dass das Wort nicht regional geprägt wurde, sondern deutschlandweit bekannt und genutzt ist. In Bayern wie in Berlin kennt man das Wort Ratzefummel. Bereits in den sechziger und siebziger Jahren war der Begriff an unseren Schulen populär, und ist es bis heute.
Manche Theorien besagen, das Wort stamme aus dem Mittelhochdeutschen. Ersetze man das durch Lautverschiebung aufgetretene f mit einem v, würde man das Wort vumen erhalten. Dessen Bedeutung gehe auf veimen zurück, was fegen oder abschäumen beinhaltete. Dies wäre eine schlüssige Erklärung für die Begriffsherkunft von Ratzefummel. Strittig ist, ob Ratzefummel vom Wort ratzekahl abstammt oder umgekehrt. Die semantische Nähe beider Begriffe ist dabei deutlich.
Um diese Theorien zu relativieren, kann man aber auch einfach in Frage stellen, ob es sich nicht
nur um einen Neologismus eines Schülers handelt, der Langeweile im Unterricht hatte.
Der Ratzefummel bekommt übrigens mit Benedikt XVI. alias Ratzinger eine neue Bedeutung – mit einer Spezial-Edition mit Papstaufdruck.
Bildquelle: Pixabay/ Hans
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