Pflegebedürftigkeit – das unterschätzte Risiko

Die Wichtigkeit der privaten Altersvorsorge haben die meisten Deutschen mittlerweile erkannt. Für den Pflegefall schließen bisher aber nur wenige eine private Versicherung ab: Dabei reichen auch in diesem Fall die staatlichen Leistungen nicht aus.







Gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Kosten

Die staatliche Pflegeversicherung unterstützt alle Pflegebedürftigen, die in eine der gesetzlich definierten Pflegestufen 1, 2 oder 3 eingestuft werden. Pflegefälle in der höchsten Pflegestufe 3 erhalten bei einer stationären Pflege zurzeit 1.550 Euro im Monat. Hier erkennen Sie die Problematik: Ein Pflegeplatz in einem Heim kostet viel mehr, die durchschnittlichen Kosten betragen rund 3.000 Euro. In den anderen beiden Pflegestufen ergeben sich ähnlich große Lücken, auch bei einer ambulanten Pflege entsteht ein beträchtlicher Bedarf an eigenen Finanzmitteln. Die meisten Pflegebedürftigen können das mit ihrer Rente und ihrem Angesparten nicht stemmen. In diesem Fall zieht der Staat die Kinder zur Mitfinanzierung heran. Reicht das Geld immer noch nicht, müssen Betroffene Sozialleistungen beziehen. Ihnen bleibt dann nur noch ein mickriges Taschengeld. Mit einer privaten Pflegezusatzversicherung meiden Sie diese Situation. Bestenfalls schließen Sie eine solche Police bereits in jungen Jahren und in einem guten Gesundheitszustand ab. Dann zahlen Sie dauerhaft günstige Beiträge. Wer dagegen erst spät und eventuell mit Vorerkrankungen beginnt, muss hohe Prämien leisten.

Mit welchen Policen Sie sich absichern können

Als Pflegezusatzversicherung stehen drei Grundtypen zur Auswahl, deren Vor- und Nachteile Sie jeweils abwägen sollten:

  • Pflegekostenversicherung: Mit einer solchen Police versichern Sie sich am günstigsten. Versicherer bezahlen die Differenz zwischen tatsächlich anfallenden Kosten und den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung ganz oder teilweise.
  • Pflegetagegeldversicherung: Diese Policen kosten mehr, im Laufe der Zeit erhöhen sich die Beiträge. Im Vergleich zur Pflegekostenversicherung bieten sie dafür ein höheres Maß an Flexibilität. Sie erhalten je nach Pflegestufe einen bestimmten Tagessatz, über den Sie frei verfügen können. Kostennachweise verlangen die Versicherer nicht.
  • Pflegerentenversicherung: Bei dieser Form empfangen Sie ebenfalls einen zuvor festgelegten Betrag. Wie bei einer Lebensversicherung sparen Sie Kapital an. Die Beiträge sind hier am höchsten, haben dafür zwei Vorteile: Erstens bleiben die Prämien in der Vertragslaufzeit im Gegensatz zur Pflegetagegeldversicherung stabil. Zweitens sparen Sie wie bei einer Lebensversicherung Kapital an. Die Versicherer gewähren Ihnen dafür Überschussbeteiligungen, welche Sie zusätzlich zur vereinbarten Pflegerente auszahlen.

Sichern Sie sich frühzeitig gegen den Pflegefall ab

Die gesetzliche Pflegeversicherung überweist Pflegebedürftigen Pauschalen, mit denen sich die anfallenden Kosten nicht vollständig bezahlen lassen. Mit einer Pflegezusatzversicherung können Sie diese Lücke schließen. Wie wichtig dies ist, erfahren Sie auch auf presseportal.de. Sie sollten sich mit den Funktionsweisen der drei Grundtypen auseinandersetzen und sobald wie möglich einen Vertrag abschließen. Wie bei der privaten Altersvorsorge gilt: je früher, desto besser.

Fotourheber: BilderBox Erwin Wodicka – Fotolia

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