Oscar Wilde: „Das Bildnis des Dorian Gray“

„Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde gehört ohne Zweifel zu den Klassikern der Weltliteratur und ist außerdem der einzige Roman des berühmten irischen Schriftstellers.

Denn abgesehen von „Das Bildnis des Dorian Gray“ schrieb Oscar Wilde Gedichte, Erzählungen, Essays und einiges Anderes, aber nie einen zweiten Roman. Dafür ist sein einziges Langwerk auch eines seiner berühmtesten und war bereits vielmals die Vorlage für Schauergeschichten in der Literatur und Theaterwelt wie in Film und Fernsehen. Es gibt sogar Opern und Musicals ebenso wie Comics, die auf dem einst heftig umstrittenen Werk beruhen.

„Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde

Oscar Wilde erzählt von dem jungen Dorian Gray, der ein Portrait von sich malen ließ, das ihn nun ganz in seinen Bann schlägt. Er bewundert seine jugendliche Schönheit, die im dem Gemälde festgehalten wurde, und trauert darum, diese in der Realität nicht festhalten zu können. Doch sein Wunsch soll wundersame Wirklichkeit werden, als das Portrait schließlich an seiner Stelle zu altern beginnt, während er so strahlend jung und gut aussehend bleibt, wie es sich erhofft hatte.

Doch mit der Zeit schlägt sich in dem Bild auch jeder moralische Fehltritt Grays nieder, der ein ausschweifendes Leben beginnt und langsam allen gesellschaftlichen Konventionen entflieht. Er läuft Gefahr, seine eigene Identität zu verlieren: Das Bildnis wird immer hässlicher, so wie Dorian Grays Seele immer verdorbener wird, während sein Äußeres makellos schön bleibt, bis der einst von Innen heraus strahlende junge Mann seinem Verderben nicht mehr entrinnen kann.

Oscar Wilde: Skandalroman als Weltliteratur

Als der Roman erstmals 1890 erschien, sorgte er für einen regelrechten Skandal. Anstößig und moralisch verdorben sei die Handlung, der Schreibstil des irischen Autors wurde als langatmig und wenig einladend beschrieben. Auch mit der ein Jahr später veröffentlichten Fassung, in welcher einige der anrüchigsten Passagen überarbeitet worden waren, stieß er noch immer auf Kritik.

Doch mit der Zeit legte sich der Unmut über die unzüchtigen Handlungsstränge und stilistischen Mängel, statt dessen zollte man dem Portrait gesellschaftlichen Sittenverfalls für seine kritische Darstellung Respekt. Auch heute noch ist „Das Bildnis des Dorian Gray“ nicht ganz unumstritten, doch zweifelsohne hat es sich seinen Platz in der Geschichte der Weltliteratur verdient. Wer sich für Skandalgeschichten und leisen Grusel interessiert oder gern zynischen Wortgefechten folgt, sollte sich diesen Roman in jedem Fall einmal zu Gemüte führen.

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