Morgens in der U-Bahn – das Nachrichten-Fenster lässt sich über Zügellosigkeit im Bett bei Teenagern aus, ein paar zwölfjährige Mädchen betiteln sich gegenseitig in jedem Satz als „Du Schlampe“ und zwei Teenie-Mädchen züngeln ungehemmt auf ihrem Sitzplatz. Über unseren „Nachwuchs“ kann man viel sagen, verklemmt ist er nicht. Vorbei die Zeiten von Keuschheit bis nach der Ehe, schüchternen Küssen und Herzrasen beim Händchenhalten. Stattdessen geht es zu wie in jedem Porno, den man im Internet auf einschlägigen Seiten aufrufen kann – Gruppensex, gleichgeschlechtliche Liebe, „poppen bis der Arzt kommt“ und Sexualpartner, die schneller wechseln als die Jahreszeiten. Soweit die landläufige Meinung.
[youtube 1F3grCjeFw8]Was ist dran? Fakt ist, der Aufklärung kann heute gar nicht mehr entkommen werden. War früher der Schulunterricht noch das Einzige, was über Erotik und Sex informierte, strotzt der Markt heutzutage nur vor Magazinen, Filmen und Serien, die genau das thematisieren. Soaps gehen im frühen Abendprogramm teils recht unbefangen mit der Thematik um und auch sonst ist es nicht schwierig, an Pornos zu kommen, die dann locker auf dem Schulhof ausgetauscht werden können. Zwei Drittel der Jugendlichen halten sie zwar für unrealistisch, aber gerade Jungen fühlen sich von solchen sexuellen Darstellungen angesprochen.
Wenn es so einfach ist, „Anschauungsmaterial“ zu besorgen, ist auch die Neugierde nur schwer zu bändigen. Dann gibt es in der Schule natürlich immer die, die bereits hatten und lautstark ihre Erfahrungen herumposaunen und den Teenager damit unter Druck setzen – man will den anderen ja nicht zwangsweise in etwas nachstehen. Findet man dann noch einen willigen Komplizen steht dem freudigen Experimentieren nichts mehr im Weg.
Weiter geht es in Teil 2.