Frauen sind allgemein für ihr Vergnügen beim Shopping bekannt, vor allem, wenn es ums Schuhe kaufen geht. Leider nur allgemein.
Neulich begleitete ich meine junge Frau beim Einkauf; für den Besuch einer gesellschaftlichen Tanzveranstaltung fehlte es uns beiden an wichtiger Garderobe. Meine obligatorische Schlaghose fand ich recht schnell, nachdem ich zwei Enttäuschungen wegen zu weiter und zu kurzer Anzüge ohne bleibenden Schaden überwunden hatte. Die schöne Frau fand ihr Ballkleid jedoch nicht, die Männersuche hingegen war nach drei Läden in Kreuzberg und Schöneberg erfolgreich. Als treuer Freund hatte ich meine Frau nun beratend zu begleiten und ihr Komplimente wie „sieht toll aus!“ oder „ja, klasse Dekolletee!“ zu machen.
Die Frau beim Kudamm Shopping
Das Kudamm Shopping folgte als nächstes; billig Shoppen geht zwar anders, doch sind dort weniger nervige Menschen als in irgendwelchen Arkaden und mehr erfolgsversprechende Geschäfte. Wie oft sich die Frau aus- und anzog, entzieht sich meiner genauen Kenntnis, doch bei Besuchen von H&M, Zara, Peek & Cloppenburg, Karstadt, Mango, C&A und etwa fünf weiteren Kleidungsläden, deren Namen mit inzwischen entfallen sind. Dass die Frau von allen angebotenen Kleidern nicht überzeugt trotz Bestätigungen meinerseits war, bemerkte ich eher unbewusst
Frau sucht Shopping-Erfolg vergeblich
Was die Frau gesucht hatte, wusste ich noch, doch dass der Frau inzwischen die Lust absolut vergangen war, war mir entgangen. Wir waren doch erst seit sechs Stunden unterwegs. Auch mein zaghafter Versuch, sie auf dem Rückweg noch in die Galeria Kaufhof zu bewegen, endete beinahe unter der abfahrenden S-Bahn. Mein bisheriges Weltbild, in dem Frauen Shoppen lieben, ist ernsthaft schwer erschüttert. Einer Frau Sucht am Einkaufen generell zuzuschreiben, ist offenbar typisch Mann.