Viele Menschen wünschen sich, dass sie in bestimmten Situationen anders reagieren könnten oder vom Verhalten gar eine Andere wären: der Eine hält sich für zu impulsiv, der Nächste für zu lethargisch. Ein Dritter kann sich beim besten Willen partout nicht konzentrieren. Medikamente, die bisher hauptsächlich in der Therapierung Kranker eingesetzt wurden, versprechen Lösungen in den verschiedensten Fällen. Aber ist dieses Mind Design auch ethisch vertretbar?
Mit der Möglichkeit, Medikamente auch als gesunder Mensch zu erwerben und so z.B. seiner selbstverschuldeten Faulheit endlich den Garaus zu machen, wächst die Anzahl der ethischen Probleme und Fragen in diesem Kontext. Auf der Spiegel-Homepage erläutert der Philosoph Thomas Metzinger diese neuen Problemstellungen und geht gedanklich sogar noch ein Stück weiter.
Mind Design – Selbsttherapierung mit Prozac und Co
Schon heute greifen viele Amerikaner zur Pille und hellen ihre Stimmung auf oder helfen ihren kognitven Fähigkeiten auf die Sprünge.
Über die weitreichenden Auswirkungen auf die Gesellschaft macht sich kaum jemand Gedanken. Müssen sich in Zukunft Schüler Dopingtests unterziehen? Hat diejenige Schülerin die besten Ergebnisse, die sich die teuersten Pillen leisten kann? Und was ist mit denen, die sich der Einnahme von Kapseln, Pillen und Co widersetzen, sei es aus ethischen, finanziellen oder anderen Gründen? Welchen Status werden zukünftig diejenigen von uns inne haben, die Mind Design gar nicht nötig haben? Wird man ihnen glauben, dass sie sauber sind?