Leipziger Buchmesse ist eröffnet und Sieger des Buchpreises stehen fest…

Nun ist es wieder soweit: die Buchmesse in Leipzig hat seit gestern für ihre Besucher die Tore geöffnet. Noch bis Sonntag stellen rund 2.100 Verlage aus 39 Ländern ihre Programme vor. Schon heute ist der Andrang groß. Insgesamt werden an die 120.000 Besucher erwartet.

Dieses Jahr stehen vor allem die junge deutsche Literatur, sowie Ost- und Mitteleuropa, Kinderliteratur und Hörbücher, im Mittelpunkt. Natürlich wendet sich auch die Leipziger Buchmesse gen Zukunft. So stehen auch neue Formen des Lesens, wie das E-Book, im Fokus.

Für alle, die zum ersten Mal auf die Messe gehen haben sich die Organisatoren in diesem Jahr etwas besonderes einfallen lassen: „Buchmesse für Einsteiger“ nennen sich die Führungen, die zweimal täglich durch das Riesenareal angeboten werden.

Parallel zur normalen Messe findet in ganz Leipzig das Festival „Leipzig liest“ statt, bei dem rund 1.900 Autoren aus aller Welt an den unterschiedlichsten Orten Lesungen abhalten. Erwartet werden u.a. Daniel Kehlmann, T.C. Boyle, Juli Zeh oder Wilhelm Genazino.

Gestern wurde dann auch gleich zur Eröffnung der Preis der Leipziger Buchmesse vergeben und vor allem die Siegerin im Bereich Belletristik hat mich schon ziemlich überrascht, da mir das Buch irgendwie gar nicht so gefallen hat (also im Vergleich zu den anderen Nominierten)… 😉 Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Ich spreche von „Apostoloff“ von Sibylle Lewitscharoff: Es geht hier um zwei Schwestern, die in einem schon fast bizarr anmutenden Leichenzug ihren toten Vater in sein Heimatland Bulgarien überführen. Die jüngere Schwester rechnet dabei rigoros mit ihrem Vater und dessen Vaterland ab, das sie selbst zum ersten Mal sieht. (Das Buch werde ich euch nächste Woche noch näher vorstellen)

In der Kategorie Sachbuch/Essayistik gewann Herfried Münkler für sein Buch „Die Deutschen und ihre Mythen„. Hierin ruft uns der Autor deutsche Sagen ins Gedächtnis und zeigt auf, wie sehr das Bild der Deutschen durch diese Mythen geprägt ist.

Unter den Übersetzern konnte Eike Schönfeld den Preis abräumen. Er bekam ihn für seine Neuübersetzung des Romans „Humboldts Vermächtnis“ von Saul Bellow, das von der Vergänglichkeit des schriftstellerischen Ruhms erzählt.

Diese Vergänglichkeit dürfte den drei Gewinnern wohl erst einmal nicht beschert sein. Für uns übrigen Bücherfreunde heißt es nun also auf nach Leipzig und sich in den Messedschungel stürzen.

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