Welchen Namen geben wir unserem Kind? Mit dieser spannenden Frage beschäftigen sich Eltern schon weit vor dem errechneten Geburtstermin. Dabei geht der Trend zu Vornamen, die den neuen Erdenbürger als etwas Einzigartiges hervorheben oder ihn in Verbindung mit bekannten Persönlichkeiten sowie Figuren aus Büchern und Filmen bringen.
Vornamen genehmigen lassen
Es sind nicht nur skurrile Vornamen, die einer Genehmigung bedürfen. Oft ist die Klärung notwendig, ob ein Name ausschließlich weiblich oder männlich verwendet werden darf oder ob mit einem zweiten Vornamen die geschlechtliche Identität bestätigt werden muss. Beim Namenskundlichen Zentrum der Universität Leipzig gehen jedes Jahr tausende Anfragen von Eltern und Standesämtern ein, die Auskunft über die Vergabe ungewöhnlicher Vornamen wünschen und eine Genehmigung einholen wollen. Bei der Zulassung eines Vornamens spielen neben der eindeutigen Geschlechtsbestimmung des Kindes auch ethische Gesichtspunkte eine Rolle. Namen wie „Whisky“, „Sputnik“, „Porsche“ oder „Rasputin“ wurden von Standesämtern nicht bestätigt, um die Kinder innerhalb der Gesellschaft nicht lächerlich zu machen.
Die tiefere Bedeutung
Während viele Vornamen biblischer Herkunft oder lateinischen Ursprungs sind, werden immer mehr Kinder nach Schauspielern, Buchhelden oder Sängern benannt. Dahinter verbirgt sich oft der Wunsch, die an den Idolen bewunderten Eigenschaften im eigenen Kind miterleben zu dürfen. Fraglich ist, ob der Nachwuchs diesen Erwartungen gerecht werden kann oder ob die Wünsche der Eltern eher den nicht gelebten Chancen des eigenen Lebens entstammen.
Wer Herkunft und Bedeutung bestimmter Vornamen erfahren möchte, findet Antworten in einem Vornamenlexikon und im Internet unter http://www.vornamen.ch. Für dort aufgeführte Vornamen müssen Eltern keine Genehmigung einholen, veränderte Schreibweisen sollten jedoch beim Standesamt auf ihre Zulässigkeit abgeklärt werden.
Während die meisten Namen eine positive Bedeutung haben, lohnt sich trotzdem ein Blick auf die Wurzeln. Blayze (stottern), Mafalda (Gewalt) oder Sverre (wilder Mann) möchte ein Kind vielleicht nicht mehr heißen, wenn es größer ist und die Herkunft seines Namens verstehen kann.
Identität in einem Wort
Ein Vorname ist wie die Zusammenfassung aller persönlichen Eigenschaften eines Menschen in einem Begriff. Daher ist es sinnvoll, sich nicht nur Gedanken darüber zu machen, sondern als werdende Mutter tief in sich hinein zu lauschen, denn jedes Kind bringt seinen Namen mit auf diese Welt.
Bildquelle: monropic – Fotolia
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