Nicht nur der Mensch wird hin und wieder von Langeweile geplagt, sondern auch Tiere. Zu dieser Erkenntnis sind nun kanadische Wissenschaftler gekommen, die im Rahmen eines Experiments bei Nerzen eben diese Gefühlsregung nachweisen konnten.
Die Forscher haben festgestellt, dass die Tiere in leeren Käfigen öfter zum Futter griffen und stärker auf Ablenkungen reagierten als Artgenossen mit Käfig voll Spielzeug. Dies lässt darauf schließen, dass die Nerze tatsächlich Langeweile haben.
Langeweile zeigt sich auch im Tierreich
Wissenschaftler haben schon lange vermutet, dass sich nicht nur Menschen, sondern auch Tiere von Langeweile geplagt werden können. Dies konnten nun kanadische Wissenschaftlerinnen anhand eines Experiments nachweisen. So haben sie festgestellt, dass die Nerze ohne Spielzeuge im Käfig öfter zum Futter griffen oder untätig herumlagen. Im Gegensatz dazu haben Nerze mit Spielmöglichkeiten im Käfig weniger gefressen und mehr Aktivität gezeigt. Demzufolge kann man davon ausgehen, dass es auch in der Tierwelt Langeweile gibt.
Die Forscherin Rebecca Meagher sagte aus, dass es aber nicht nachzuvollziehen sei, ob die Tiere in dieser Situation ebensolche Emotionen hätten wie der Mensch. Allerdings sei deutlich geworden, dass Nerze bei Langeweile ähnliche Verhaltensmuster wie Menschen an den Tag legen. „Sie erscheinen lustlos, suchen aber eifrig nach jeder Art von Ablenkung“.
Anpassungsfähige Arten leiden häufiger an Langeweile
Forscher gehen davon aus, dass anpassungsfähigere und intelligentere Tiere eher an Langeweile leiden als spezialisierte Gattungen. Jedoch gab es bisher noch keine Methode, mit der man diese Annahme nachweisen konnte.
Im Rahmen ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen 29 Amerikanische Nerze untersucht. Diese wurden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die eine Gruppe die Zeit in einem leeren Käfig verbringen mussten. Die anderen Nerze hatten viele Spielmöglichkeiten und bekamen zudem jeden Monat ein neues Spielutensil.
Gelangweilte Nerze fressen deutlich mehr
Die Forscherinnen konnten nachweisen, dass die Nerze ohne Spielzeug merklich öfter zu Futter griffen als die anderen Tiere. Zudem konnten sie zeigen, dass sich die gelangweilten Nerze deutlich öfter Reizen hingaben, womit nachgewiesen werden konnte, dass auch Tiere an Langeweile leiden können.