Diese Woche, am 04. Februar 2010, erscheint die 2. Verfilmung „Verdammnis“ aus Stieg Larssons Millennium-Trilogie in den deutschen Kinos. Die Kriminalromane waren posthum nach dem Tod des Friedensaktivisten und Journalisten im Jahre 2004 veröffentlicht worden. Seit dem herrscht ein skandalöser Streit um das Erbe des Autors, den das Buch seines Kollegen Kurdo Baksi neu anzufachen droht.
Kurdo Baksi: Mein Freund Stieg Larsson – Neuerscheinung im April 2010
Kurdo Baksi ist nicht nur Journalist und Publizist des anti-rassistischen Magazins Svartvitt, er ist auch poltisch aktiv, setzt sich für Menschenrechte in Schweden ein und macht sich gegen rassistische und diskriminierende Strömungen stark. Aus seiner Arbeit ging eine tiefe Freundschaft zu einem anderen politisch motivierten Journalisten und Herausgeber hervor, den wir heute, 6 Jahre nach seinem Tod, durch seine Besteseller Kriminalromanreihe „Die Millenium–Trilogie“ kennen: Die Rede ist von Stieg Larsson.
2004 starb Larsson. Zurück blieben Freunde und Familie, Angänger und Mitstreiter -erschüttert und voll tiefer Treuer. Unter ihnen Kurdo Baksi, der lange brauchte, bis er mit seinem Verlust umgehen konnte. Wie so viele fand er einen Weg im Schreiben. Heraus kam dabei ein Buch über eine tiefe Freundschaft. Über die unerschrockende gemeinsame Arbeit. Die Energie, die Larsson versprühte. Über den Menschen Stieg Larsson, nicht über den Autor. Am 26. Apri 2010 kommt das Buch „Mein Freund Stieg Larsson“ in den deutschen Buchhandel, doch gab es im Vorfeld der Veröffentlichung bereits einen Skandal in Schweden.
Geldmache mit dem Tod des Millennium-Trilogie Autors Larsson?
Larssons langjährige Lebensgefährtin Eva Gabrielsson hält das Buch für „Lupenreine Verleumdung“ – Baksi habe enthüllt, dass Larsson in den 90ern während seiner journalistischen Arbeit für die Zeitung Tidningarnas Telegrambyrå Interviews gefälscht und sich als Gernegroß aufgespielt habe.
Schon um das Erbe gab es einen medienwirksamen Streit: Während die Familie weitere Manuskripte gern von einem Ghostwriter beenden lassen und veröffentlichen würde, hält Gabrielsson dies für frevelhaften Umgang mit dem Erbe des Toten. Auch um ein Testament, das jedoch nicht beglaubigt war, gab es bereits großen Rummel. Larsson hatte schriftilich festgehalten, dass seine Barschaft in den Besitz des Kommunistischen Arbeiterbundes übergehen solle, doch ohne Beglaubigung steht der Besitz seiner Familie zu. Man darf also gespannt sein, ob wir den Namen Stieg Larsson als bemerkenswerten Kriminalautor und Friedensaktivist in Erinnerung behalten oder für die anhaltenden Skandale um sein Erbe.
Kurdo Baksi: Mein Freund Stieg Larsson
224 Seiten, erscheint am 26. April 2010 als gebundene Ausgabe im Heyne Verlag