Ist die Künstliche Intelligenz eine Konkurrenz zur menschlichen Intelligenz oder eine Ergänzung? Beim jährlich ausgelobten Loebner-Preis treten Mensch und Maschine gegeneinander in einem Überzeugungswettstreit an. Bislang liegt der Mensch noch vorne, aber der Abstand wird immer geringer.
Im Film „Blade Runner“ sind die sogenannten Replikanten äußerlich nicht von den natürlichen Menschen zu unterscheiden. Doch in ihrem Inneren tragen sie einen programmierten Code, der ihnen nur eine Lebenszeit von vier Jahren erlaubt. Dramatisch wird es als sich ein Blade Runner in eine Replikantin verliebt.
Von solchen Szenarien sind wir noch um einiges entfernt. Aber Forscher in aller Welt arbeiten an Robotern, die die menschliche Intelligenz verblüffend imitieren können.
Geprägt wurde der Begriff „Künstliche Intelligenz“ 1955 von dem amerikanischen Informatiker John McCarthy (*1927). Vorreiter der modernen Computertechnologie war der geniale britische Mathematiker Alan Turing. Auf ihn berufen sich noch heute Wissenschaftler der Künstlichen Intelligenz.
Der Turing-Test
Nach Turing ist auch der sogenannte Turing-Test benannt, der einen Richtwert für die Intellignez von Maschinen gibt. Bei diesem Test führt ein ’normaler‘ Mensch eine Unterhaltung mit einem anderen Menschen und einem Roboter. Beide versuchen nun, den Fragesteller davon zu überzeugen, dass sie eben denkende Menschen sind. Dieser Test wird mit mehreren Versuchspersonen gemacht. Wenn mindestens 30 Prozent davon nicht eindeutig sagen können, wer Mensch, wer Maschine ist, dann hat die Maschine den Test bestanden.
Bisher hat das keine Maschine geschafft. Doch im vergangenen Jahr kam erstmals eine Künstliche Intelligenz verdammt nah an diese kritische Marke. Seit 1991 gibt es eigens einen Preis, den Loebner-Preis, für den Turing-Test. Der US-Unternehmer Hugh Loebner lobt demjenigen Programmierer eine Prämie von 100.000 US-Dollar aus, der die 30 Prozent knackt. Immerhin noch 3000 US-Dollar gibt es für das Programm, das einem menschlichen Gesprächspartner am nächsten kommt. Und das war im Jahr 2008 der Roboter „Elbot“. Er schaffte ungeheure 25 Prozent.
A.I. im Film
Müssen wir uns also darauf gefasst machen, künftig bei einem Date klammheimlich zu hinterfragen, ob man nicht etwa einem attraktiven Replikanten gegenüber sitzt, so wie im Film „Blade Runner“?
Und wird es irgendwann möglich sein, niedliche „Mechas“ wie im Spielberg-Film „A.I. – Künstliche Intelligenz“ zu adoptieren?
Frage, keine Antworten. Nur Befürchtungen. Zu Recht?