Lange Zeit hat man geglaubt, dass die Krater auf dem Merkur genauso entstanden sind, wie die Krater auf dem Mond – durch Meteoriten. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit.
Schon vor einiger Zeit wollte man es genauer wissen. Was hat es eigentlich mit der Oberfläche des Merkur auf sich. Um dies und andere wichtige Informationen über den Mars, ging es, als die Raumsonde Mariner 10 1974 und 1975 dreimal um den Mars geflogen ist. Hierbei sind etliche Bilder entstanden, die einiges an Aufschlüssen brachten. Welche Ursache die Krater haben, brachten sie jedoch nicht ans Tageslicht.
Um diese Dinge in Erfahrung zu bringen brauchte es deutlich moderne Technik. Neue Informationen brachte die Raumsonde Messenger („Mercury Surface, Space Environment, Geochemistry, and Ranging“). Sie umflog den Merkur im vergangenen Januar. Die Sonde hat Bilder gemacht mit einer Aulösung von ungefähr 150 Metern. Wer da an die Ortungsmöglichkeiten von Handys oder GPS denkt, dem mag das wenig erscheinen, doch es ist viel. Vor allem ist es gut genug für neue Informationen. Eine weitere Schwäche von Mariner 10 war, dass sie keine Reflexionsunterschiede messen konnte. Damit waren Unterscheidungen der Gesteinsoberschicht schlecht möglich.
Mit den neuen Messdaten weiß man nun, dass einige Krater nicht aufgrund von Einschlägen entstanden sein können. Hierzu ist die Form der Krater viel zu ungewöhnlich. Außerdem hat man festgestellt, dass riesige, dicke Magmaflächen die Krater umgeben. Eine weitere spannende Tatsache ist, dass der Merkur offensichtlich ein Magnetfeld wie die Erde besitzt. Dies wird bei der Erde durch einen heißen Eisenkern erzeugt. Bei Mars hatte man vermutete, dass weniger Eisen vorhanden ist und dass der Eisenkern schon abgekühlt sei. Das Magnetfeld legt jedoch andere Schlüsse nahe.
Neben den Vulkanen hat man noch eine weitere interessante Entdeckung gemacht: Der Merkur ist stärker in sich zusammengefallen als gedacht. Durch die Abkühlung des Kerns ist der Planet geschrumpft. Neue Messungen haben jedoch ergeben dass er stärker geschrumpft ist als erwartet. Dies hat dann auch stärker zu tektonischen Verformungen geführt.
Weiter spannende Informationen werden erhofft, wenn die Sonde am 6. Oktober dieses Jahres und am 29. September kommenden Jahres noch zweimal am Merkur vorbeifliegt. Im März 2011 schließlich soll die Sonde dann in eine Bahn um den Merkur wechseln und ihn dann in Ruhe untersuchen.
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