Die Verzweiflung muss groß sein, wenn der amerikanische Energieminister Steven Chu fordert, die Welt weiß zu streichen, um die Klimaerwärmung zu stoppen.
Das hört sich zunächst nach einem Witz an, ist jedoch keiner. Weiße Farben strahlen bis zu 80 Prozent des Sonnenlichtes zurück in den Weltraum. Bei eher dunklen Farben sind es nur noch 20 Prozent. Die Erwärmung der Erdoberfläche würde also bei einer weißen Erde deutlich langsamer vonstatten gehen.
Wenn man schon nicht die ganze Erde weiß anmalen kann, so doch zummindest Häuser – insbesondere die Dächer – Autos und Straßen. Nunja, die Straßen sollten dann eher aufgehellt werden und nicht ganz weiß sein.
Der vielleicht wichtigere Effekt von weißen Häusern und Autos ist jedoch, dass innen ein besseres Klima herrscht. Energieintensive Klimaanlagen wären dann in dem jetzigen Ausmaß nicht mehr nötig. Insofern macht dies sicherlich (neben einem generellen Energiesparen) sinn. Der Physik-Nobelpreisträger Chu will jedoch mehr.
Wenn die ganze Welt seinen Anweisungen folgt und alles weißelt, was ihnen unter die Finger kommt, dann lässt sich richtig sparen. In Chus Worten: „Wenn man das konsequent durchzieht, spart man so viel Kohlendioxid ein, wie alle Autos weltweit in elf Jahren ausstoßen“. Na toll, ich streiche jetzt erstmal meine Fenster weiß (da kommt nämlich am meisten Sonne durch) und mach dann zur Belohnung eine kleinen Spritztour mit dem Auto ins Grüne (oder Weiße?)