In einem Restaurant des Fernsehkochs wurden Eier aus Käfighaltung verarbeitet.
Jamie Olivier kann man nicht entkommen. Er hat eine eigene Fernsehsendung, er schreibt Kochbücher und Kolumnen, inzwischen gibt es sogar eigene Jamie-Olivier-Küchensets. Seine kleinen Brüder hierzulande, Tim Mälzer etwa, sind durchaus erfolgreich – aber an die Popularität des britischen Star-Kochs kommen sie nicht heran. Jamie Olivier ist eine Marke.
Was ja an und für sich nicht schlimm ist; zumal er sich zum Vorreiter der Bio-Bewegung auf der Insel emporgeschwungen hat. Vorreiter? Mehr als das: Jamie Olivier führt die Bio-Revolution an. Unbestechlich. Prinzipienfest. Unter Anderem mit der verbindlichen Erklärung, dass jedes seiner „Fifteen“-Restaurants ausschließlich Produkte aus biologischem Anbau verarbeite.
Nun sind Handy-Fotos aufgetaucht, die in der Küche eines „Fifteen“-Restaurants ein 300er-Schachtel Eier aus Käfighaltung zeigen. Der verantwortliche Koch rechtfertigte sich, er habe nur einen Engpass verhindern wollen, da der Bio-Lieferant nicht pünktlich gewesen sei – umsonst. Olivier: „Ich war niemals so enttäuscht“. Und: „Es werden Köpfe rollen.“ Man kann nur hoffen, dass der Bio-Revolutionär Jamie Olivier seine Aussage nicht ganz so wörtlich meint wie ein gewisser Robespierre, der auf einem anderen Terrain vor zweihundert Jahren Revolution machte …