Fans des Horrorfilms haben eine neue Pflicht- bzw. Standardlektüre: “Horror – Meisterwerke des Grauens von Alien bis Zombie” von James Marriott und Kim Newman. Aber nur, wenn man es im Original auf Englisch sein Eigen nennen kann, denn bei all dem Reden über Horror findet in der deutschen Ausgabe das wahre Grauen in der Übersetzung statt.
Ich war von diesem Buch wirklich begeistert. Die Texte sind gut geschrieben, denn die Autoren lieben merklich den Horrorfilm, nehmen ihre eigenen Rezensionen aber nicht zu ernst. Zudem sind die Bilder hochwertig und gut gewählt und das alles zu einem Preis, bei dem man wirklich nicht meckern kann.
Doch all dies ist nur der Fall, wenn man die englische Ausgabe liest, denn die deutsche Übersetzung klingt mehr wie durch eine schlechte Übersetzungssoftware gejagt. Viele Sätze versteht man einfach nicht, es sind Rechtschreibfehler en masse zu finden und man hat das Gefühl der Verlag hätte es nicht für nötig gehalten auch nur irgendetwas bei der “Übersetzung” (so kann man das eigentlich nicht nennen) zu kontrollieren. Wirklich grottenschlecht!
Also, sich „Horror“ unbedingt im Original holen! Dann wird man an diesem Buch seine reinste Freude haben. Aufwendig gestaltet, arbeiten sich die Autoren Marriott und Newman von den Anfängen des Horrorfilms, der übrigens nicht in den USA, sondern in Europa, vor allem Deutschland, stattfand, bis hin zum Jahr 2006 vor.
Menschen, die sich in Sicherheit fühlen, brauchen anscheinend immer einen gewissen Grusel, denn kaum ist das Medium Film geboren, tauchen auch schon die ersten Untoten, Monster und unheimlichen Fabelwesen auf. Neben vielen berühmten Klassikern erfährt man auch so manches über eher unbekannte Werke, vor allem aus Südamerika, Asien oder Italien, die durch Kommerz oder anderen Gründen leider an den Rand gedrängt wurden und fast in Vergessenheit geraten sind.
Gleichzeitig lernt man auch viel über die Geschichte des Films und, dass Horrorfilme durchaus soziale Umstände ihrer Zeit widerspiegeln können. Sie zeigen die Ängste der Menschen auf, sei es nun die Atombombe oder Furcht vor Genmanipulation und Epidemien. Und manchmal wollen sie auch einfach nur unterhalten. So deckt der Horrorfilm viele Genre ab, vom Krimi bis hin zur Komödie.
Bei den einzelnen Filmen halten sich die Autoren nicht mit langen Inhaltsangaben auf, sondern vermitteln einem spannende und interessante Hintergrundinfos. Besondere Gestalten des Horror, wie Aliens, Vampire, Zombies etc., werden dann zusätzlich noch in extra Infoboxen erklärt und näher beleuchtet.
Für Fans des Genres ist “Horror” ein Muss im Bücherregal. Doch bitte nur im Original!!!
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