Mit Isabel Allendes „Das Geisterhaus“ bekommt man eine emotionale Familiensaga, die einen, nachdem man sich durch den schweren Anfang gebissen hat, in ihren Bann zieht.
Die chilenische Schriftstellerin erzählt hier die Geschichte zweiergroßbürgerlicher Familien in Chile über vier Generationen hinweg. Im Zentrum stehen immer wieder außergewöhnliche Frauen.
Die Rahmenhandlung bilden die junge Alba und ihr Großvater Esteban Trueba, die anhand der Tagebücher ihrer Großmutter Clara die Familiengeschichte rekonstruieren.
Die hübsche Rosa, die mit Esteban Trueba verlobt ist, stirbt an Rattengift, das eigentlich als Attentat für ihren Vater, einem Politiker, gedacht war. Ihre hellseherisch begabte Schwester Clara hatte diesen Mord vorausgesehen. Um das Verbrechen aufzuklären wird Rosas Leichnam auf dem Küchentisch geöffnet. Vor Schreck sagt Clara daraufhin neun Jahre lang kein Wort mehr.
Clara spricht erst wieder als sie Esteban Trueba an Rosas Stelle heiratet. Sie bekommen eine gemeinsame Tochter Blanca. Esteban ist ein ausbeuterischer Patriarch und engagiert sich für die konservative Partei Chiles. Als Blanca älter ist, verliebt sich diese aber ausgerechnet in den Anführer der kommunistischen Partei und wird von diesem schwanger. Trueba kann diese Verbindung nicht akzeptiere, da er selbst als Kandidat der konservativen Partei mit an einem Miltärputsch arbeitet.
Doch als dann seine Enkelin Alba nach dem Putsch in ein Konzentrationslager gebracht und dort gefoltert wird, beginnt er langsam seine Fehler einzusehen.
„Das Geisterhaus“ bringt uns in einer emotionalen und intelligent erzählten Handlung die chilenische Geschichte näher und liefert uns einen Einblick in das Leben der Menschen in Chile zu unterschiedlichen Zeiten. Hierbei steht immer wieder die weibliche Sicht auf die Politik im Mittelpunkt.
Allende hat hier größtenteils auch Züge ihrer eigenen Familiengeschichte eingebaut. Auch sie musste beispielsweise, wie Blanca, nach dem Militärputsch Genaral Pinochets 1973 ins Exil gehen.
Der Anfang zieht sich ein wenig in die Länge, aber wer sich hier hindurchbeißt wird nicht enttäuscht werden.
Modder
19. Februar 2008 at 19:45
Danke für den guten Beitrag. Hat mir sehr gefallen;-)
Modder
19. Februar 2008 at 19:48
Gut gemachte Seite. Guter Stil, sauber geschrieben. Weiter so…‘)