Die Hygiene-Ampel ist eine Idee, die derzeit heiß diskutiert wird. Grundsätzlich scheint die offene Kennzeichnung von Restaurants nach ihren hygienischen Standards vernünftig, würde der Verbraucher so doch vor unhygienischen Verhältnissen gewarnt.
Die Hygiene-Ampel soll es Verbrauchern ermöglichen, Bars und Restaurants besser einzuschätzen. Wer nicht auf die Frische seiner Lebensmittel achtet oder diese falsch lagert, Räume und Gerätschaften nicht regelmäßig reinigt oder Personal beschäftigt, dass die einfachsten Hygiene-Vorschriften nicht befolgt, soll für potenzielle Gäste deutlich als mangelhafter Betrieb gekennzeichnet werden. Die Hygiene-Ampel würde hier klar und wortwörtlich auf Rot stehen, wer sich nichts hat zu Schulden kommen lassen, bekommt eine grüne Kennzeichnung. Kleine Mängel werden mit einer gelben Kennzeichnung versehen, quasi als öffentliche Verwarnung.
Kritik an der Hygiene-Ampel
Ein großer Kritikpunkt richtet sich an die Einführung der Hygiene-Ampel selbst. Viele Sachverstände meinen, ein Restaurant, das hygienische Standards verletze, gehöre sofort geschlossen. Um die Gesundheit der Verbraucher zu schützen, reiche es nicht aus, ein Restaurant mit einer roten Ampel zu kennzeichnen, es aber weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten.
Ein weiteres Problem der Hygiene-Ampel: sie zeigt nicht unbedingt den aktuellen Stand der Dinge an. Experten kritisieren, dass die Kennzeichnung irreführend sein könnte, da die Personalkapazitäten nicht ausreichen, um Verbesserungen oder Verschlechterungen in kurzen Abständen zu kontrollieren. Die Hygiene-Ampel könnte also eine Bewertung anzeigen, die längst überholt ist – so hat ein mittlerweile sauberes und einwandfreies Restaurant vielleicht immer noch die rote Kennzeichnung, weil bisher kein Sachverständiger die Zustände erneut überprüft hat. Das grenzt an Existenzgefährdung. Und anderseits kann eine grüne Kennzeichnung ein mittlerweile in den Standards gesunkenes Restaurant fälschlicherweise auszeichnen.
Restaurants auswählen ohne Hygiene-Ampel
Bei der Auswahl eines Etablissements könnte man sich also trotz Kennzeichnung nicht allein auf die Hygiene-Ampel verlassen. Wichtig ist auch das eigene Urteilsvermögen. Selbst wenn ein Bio-Koch hinter dem Herd steht, heißt das noch nicht, dass das Restaurant als solches allen Hygienevorschriften entspricht. Doch in der Regel kann man hier sehr viel sicherer sein, denn wenn ein Restaurant Wert auf die Verwendung von Bio-Produkten legt, ist anzunehmen, dass es auch sonst einen hohen Standard pflegt.
Außerdem hilft es immer, sich auf Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zu stützen. Wer einmal eine schlechte Erfahrung gemacht hat, wird dies sicherlich weitergeben – Bewertungen im Internet sind daher ebenso hilfreich bei der Auswahl des richtigen Restaurants. Wann die Hygiene-Ampel tatsächlich kommt, ist derzeit noch offen. Bis dahin heißt es: Augen offen halten, im Zweifel den Gastwirt ansprechen und Missstände sofort hinterfragen.
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Mausflaus
1. Juli 2011 at 18:11
ich frag mich v.a. wie sie das umsetzten wollen – n restaurant, das sich nicht an hygienevorschriften hält wird sich doch auch nicht an die vorschrift halten, nen negativen smilie auszuhängen