Gute Entscheidungen treffen und was dahintersteckt

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Wie viele Entscheidungen treffen wir wohl innerhalb eines einzigen Tages? Man könnte meinen, in fast jeder Minute triff man eine Entscheidung – manche davon sind von geringer Bedeutung und haben nur geringe Konsequenzen, andere sind von großer Bedeutung und können unser Leben verändern. Besonders in der heutigen Zeit stehen Menschen unzählige Möglichkeiten und Informationsquellen zur Verfügung. Was sich zunächst nach einer größeren Freiheit anhört, kann sich als jedoch als „Qual der Wahl“ herausstellen, die Entscheidungen massiv erschwert. Sowohl im Privatleben als auch im geschäftlichen Umfeld müssen Menschen immer wieder die richtigen Entscheidungen treffen. Im Unternehmen ist nur derjenige eine gute Führungskraft, der gute Entscheidungen treffen kann. Schlechte Entscheidungen können immense Folgen mit sich bringen. Doch wie funktioniert es überhaupt – ist es wirklich so schwer, eine gute Entscheidung zu treffen?

Eine Kombination aus Gefühl und Verstand

Entscheidungen zu treffen ist nicht immer einfach. In manchen Situationen ist die Lösung eventuell einleuchtend und klar, in anderen kann es allerdings ganz anders aussehen. Der Mensch ist für diese Situationen sowohl mit Gefühlen als auch einem Verstand ausgestattet. Mithilfe des Verstands können wir Informationen mit einbeziehen, sie verarbeiten und abwägen. Auch den Gefühlen und dem „Bauchgefühl“, das laut der HuffingtonPost besonders wichtig ist, kommt eine entscheidende Rolle zu. Neben dem Abwägen im eigenen Gehirn, kommen noch eine Vielzahl an Einflüssen hinzu, die oftmals unbewusst mit in die Entscheidung einspielen. So konnten Wissenschaftler bereits herausfinden, dass wir tendenziell zu uns vertrautem tendieren. Es wurde erkannt, dass das Gehirn in den ersten Sekundenbruchteilen einer Entscheidung zunächst nach dem bekannteren Szenario sucht. Um weder den eigenen Gefühlen, noch den äußeren Einflüssen beim Entscheiden erlegen zu sein, gibt es aber Methoden, mit denen man leichter gute Entscheidungen treffen kann.

Jeder trifft mal schlechte Entscheidungen

Jeder hat in seinem Leben bereits schlechte Entscheidungen getroffen. Dies geschieht im professionellen Leben genauso wie im privaten. So ergab eine Studie aus den USA, dass mehr als die Hälfte aller Lehrer innerhalb von vier Jahren ihren Job kündigen. Fehlentscheidungen können auch gesundheitliche Folgen mit sich tragen, so sollen bei 40% aller Fälle, in denen sich Ärzte bei der Diagnose „sicher“ sind, falsch liegen. Besonders in der Geschäftswelt können falsche Entscheidungen den Untergang für ein Unternehmen bedeuten. Im Laufe der Geschichte konnten bereits immense Verluste verzeichnet werden, die einer schlechten Entscheidung des CEOs einer Firma folgten. Betway veröffentlichte eine Liste mit den schlechtesten Geschäftsentscheidungen aller Zeiten, die so manch einem Unternehmen das Ende weihten. Eines der eindrucksvollsten Beispiele ist die Firma Excite, die im Jahr 1999 die Möglichkeit erhielt, Google für nur 750.000 US-Dollar zu kaufen. Dass sie das Angebot ablehnten, bereuen sie bis heute, immerhin ist Google inzwischen über 360 Milliarden Dollar wert und gehört laut Handelsblatt zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Eine Vielzahl weiterer Unternehmen erlitten aufgrund von falschen Entscheidungen weitreichende negative Folgen, wie etwa das Musiklabel Decca, das die legendäre Popgruppe „The Beatles“ nicht unter Vertrag nehmen wollte, die später mit Parlophone über 200 Millionen Platten verkauften und bis heute weltweit Millionen von Tonträgern umsetzen. Wie wichtig gute Entscheidungen sind und wie weitreichend die Folgen falscher Entscheidungen sein können, verdeutlichen diese Beispiele.

Gute Entscheidungen treffen mit der richtigen Vorgehensweise

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Den zuvor genannten Unternehmensführern fehlte es ganz offensichtlich an der richtigen Intuition. Oftmals ist es auch die Angst, die uns dazu veranlasst, die Flucht zu ergreifen und falsche Entscheidungen zu treffen. Dennoch ist es möglich, mit der richtigen Methodik die Wahrscheinlichkeit einer guten Entscheidung zu erhöhen. Wer ohne einen vorab festgelegten Plan eine Entscheidung trifft, wird früher oder später einem Versehen, einer falschen Information, einem Missverständnis, Manipulation, Impulsivität oder dergleichen zum Opfer fallen und eine falsche Entscheidung treffen. Besonders Führungskräfte müssen sich daher die Fähigkeiten antrainieren, wie man eine gute Entscheidung trifft. Zwei Aspekten kommt hier besondere Aufmerksamkeit zu: Den Informationen und den Gefühlen.

Die Hierarchie der Informationen

Ein wichtiger Schritt beim Entscheiden ist das Erkennen der Rangfolge der vorliegenden Informationen. In der heutigen Zeit ist es oft einfach, einen Überfluss an Informationen zu erhalten. Um eine gute Entscheidung zu treffen, ist es jedoch weniger die Quantität der Daten als ihre Qualität, die es zu beurteilen gilt. Oft kommt der genauen Analyse des Problems eine wichtigere Rolle zu, als der Anhäufung an Informationen. Wer das Problem richtig erkennt, der weiß, welche Informationen zur Entscheidungsfindung relevant sind. Nur diese sollte man also miteinbeziehen. Doch kann man wirklich eine gute Entscheidung vollkommen rational und zu 100% basierend auf Fakten, Informationen und Daten treffen? Auch die Gefühlswelt darf nicht außen vor gelassen werden.

Emotionen ebenfalls wichtig für gute Entscheidungen

Vermutlich seit der Antike und bis ins 20. Jahrhundert hinein, waren die Menschen zum Großteil der Meinung, Entscheidungen sollten vollkommen rational getroffen werden. Doch Studien, beispielsweise durch den Stanford-Professor Baba Shiv, konnten bereits zeigen, dass der Verstand ohne die Gefühlswelt oftmals ratlos ist. Ganz ohne Gefühle lassen sich einfach keine guten Entscheidungen treffen. Der Leiter der neurologischen Abteilung der Universität in Iowa, Antonio R. Damasio schrieb zu diesem Thema das Buch, „Descartes‘ Irrtum“, das im Wissenschaftsmagazin Spektrum erklärt wird. Ihm zufolge lassen sich Körper und Geist nicht voneinander trennen, wie es der französische Philosoph René Descartes im 17. Jahrhundert behauptete. Laut Damasio hängt die menschliche Vernunft von der Fähigkeit, Gefühle zu empfinden, ab. Ganz ohne Gefühle und völlig rational lassen sich somit keine guten Entscheidungen treffen. Während man seinen Gefühlen und dem Bauchgefühl bei einer Entscheidung Aufmerksamkeit schenken sollte, ist es dennoch nicht ratsam, im Affekt ohne einen klaren Kopf oder im Stress eine Entscheidung zu treffen. Zunehmend belegen wissenschaftliche Studien überdies, dass Schlaf ein unruhiges Seelenleben harmonisieren und bei der Entscheidungsfindung helfen kann.

Wir alle haben bereits schlechte Entscheidungen getroffen, die wir gern wieder rückgängig machen würden. Einige große Unternehmen können hiervon ein Lied singen, die aufgrund eines falschen Schritts Millionen verloren haben oder gar Konkurs anmelden mussten. Nur wer sich eine Methode zur Entscheidungsfindung zu eigen macht und sich sowohl dem Verstand als auch den Gefühlen widmet, kann lernen, gute Entscheidungen zu treffen.

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