Wieder einmal sah man Anfang März schaurige Bilder gestrandeter Wale und Delphine im Fernsehen und fragte sich, wie kann so etwas zustande kommen. Im seichten Wasser King Islands, im Süden Australiens, verendeten hunderte der Meeressäuger. Experten vermuten, der Grund für die Strandungen der Tiere liege in dem stetig anwachsenden Lärmpegel in unseren Ozeanen.
In stark befahrenden Meeresgebieten soll sich laut der Schweizer Organisation zum Schutz der Meeressäuger und Ozeane, Ocean Care, der Schallpegel seit den vergangenen sechzig Jahren in jeder Dekade verdoppelt haben. Wale und Delphine nutzen ihr Gehör zur Orientierung, Kommunikation und zum Beutefang. Aber der Lärm des zunehmenden Schiffsverkehrs verzerrt die Wahrnehmung der Meeressäuger in ihrem Lebensraum und macht sie orientierungslos.
Weitere Gründe für die Strandungen liegen laut den Schweizer Wissenschaftlern bei militärischen Hochleistungssonaren zur Ortung von U-Booten. Auch seismische Tests zur Erdölsondierung verursachen Lärm unter der Meeresoberfläche. Dabei sollen Schallwellen von bis zu 240 Dezibel entstehen, die Frequenzen mit einer Reichweite von zirka 3000 Kilometer erzeugen sollen.
Aber was richtet der Schall bei den Tieren genau an? Es entsteht ein enormer Druck, der die Blutgefässe in den Gehirnen der Meeressäuger zum Platzen bringt. Panik entsteht bei den Walen und Delphinen. Sie tauchen zu schnell auf und sterben an Symptomen der Taucherkrankheit. Die gestrandeten Tiere sind nur ein kleiner sichtbarer Teil dessen, was wirklich in den Ozeanen passiert. Etliche Tiere verenden auf hoher See.