Jeder kennt sie, viele lieben sie: Asia-Nudeln gibt es an jeder Ecke. Genauso wie Chips und andere Fertigprodukte können die gewürzten Nudeln leider unter anderem zu Kopfschmerzen und Hautrötungen führen. Der Grund ist Glutamat, ein kostengünstiger Geschmacksverstärker.
Glutamat ist in vielen Fertigprodukten
„Chinarestaurant-Syndrom“ nennt man die Nebenwirkungen des Gewürzes seit den 70er Jahren. Nicht nur Asia-Nudeln enthalten den Geschmacksverstärker. Fertigprodukte, Mensaessen und Dosenessen enthalten oftmals Glutamat, denn es ist sehr preiswert. Es wird aus Algen gewonnen. Glutamat ist eine der Aminosäuren im Körper, die als Neurotransmitter dabei hilft, Signale zwischen Nervenzellen zu übertragen.
Vielfältige Symptome
Was sind genau die Symptome? Es gibt zahlreiche Auswirkungen, von Übelkeit, über Schwitzen, Kopfschmerzen und Taubheit im Nacken. Es kann unter anderem auch zu Durchfall, Herzrasen und Muskelschmerzen kommen. Die Beschwerden kommen meistens kurz nach dem Verzehr und verschwinden nach rund einer halben Stunde. Bei Kindern hat ein übermäßiger Verzehr von Glutamat erschreckende Folgen. Es kann zu Verwirrtheit und Angstzuständen kommen.
Immunologische Reaktion
Das Problem ist vor allem, dass man die Unverträglichkeit nicht mit einem Allergietest feststellen kann. Denn es findet keine immunologische Reaktion statt, obwohl Symptome auftreten, die für Allergien sehr typisch sind. Empfehlenswert ist bei einem Verdacht auf Glutamat-Unverträglichkeit ein Selbstversuch. Man verzichtet vier Wochen lang auf alle Pseudoallergene, also nicht nur auf Glutamat, sondern auch auf zahlreiche Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe. Wer in dieser Zeit beschwerdefrei ist, kann davon ausgehen, eine Unverträglichkeit zu haben, wenn die Symptome nach dem erneuten Verzehr wieder auftreten. Helfen kann auch ein Ernährungstagebuch, aber auch Stress und Alkohol kann die genannten Symptome hervorrufen.
Glutamat auf der Zutatenliste finden
Es gibt leider keine Medikamente gegen die Unverträglichkeit, da der Wirkmechanismus bisher nicht bekannt ist. Es bleibt den Betroffenen daher nichts anderes übrig, als möglichst auf Glutamat im Essen zu verzichten. Auf der Zutatenliste findet man Glutamat unter „Mononatriumglutamat oder „E 621“. Aber auch Hefeextrakt und Aroma kann Glutamat enthalten, jedoch von Natur aus. In diesen Fällen ist der Hersteller nicht verpflichtet, Glutamat auf der Zutatenliste anzugeben. Bei jedem ist die verträgliche Menge übrigens unterschiedlich, so dass man selbst herausfinden muss, wie viel der eigene Körper verträgt.
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