Der Deutsche an sich gehört immer noch zu den Fleischfreunden, und lässt sich diese Gewohnheit auch durch gesundheitliche Bedenken weder vom Brot noch vom Teller nehmen: rund 60 Kilogramm verzehrt jeder im Durchschnitt pro Jahr, und diese Zahl ist seit Jahren mehr oder weniger konstant. Die Frage nach der Qualität und dem Preis-Leistungsverhältnis kommt dabei trotzdem immer öfter auf, und damit auch die Frage: Wie kaufe ich mein Fleisch? Frisch oder aus dem Kühlregal?
Frischetheke oder abgepackt?
Der Unterschied zwischen der Frischetheke beim Metzger und abgepackter Fleischware im Supermarkt ist heutzutage manchmal geringer, als viel glauben mögen. Die Frischetheke ist in der Wahrnehmung vieler Konsumenten zunächst die attraktivere Wahl: Die Fleischwaren sind fürs Auge lecker angerichtet, und die scheinbar sichtbare Frischequalität scheint für viele die etwas teureren Preise zu rechtfertigen. Das Überraschende ist aber: Sowohl die abgepackte Ware als auch die am Tresen kommen häufig aus ein und demselben Schlachtbetrieb.
Frisch aus der Region?
Immer häufiger kommen Fleisch und Wurst aus denselben Fachbetrieben, gleichgültig, ob sie am Tresen oder in der Frischefolie im Kühlregal feilgeboten werden. Die Annahme, dass die Ware am Tresen frischer und aus lokalen Gegend ist, ist also oftmals falsch. Entscheidend ist also letztlich der Hersteller mit seiner Qualitätskontrolle und seinen Fertigungsstandards. In der Regel besteht da kein Grund zur Sorge: Betriebe wie Schwarz Cranz aus Niedersachsen etwa, ein Hersteller von Wurst- und Schinkenwaren, haben in ihrer Nahrungsfertigungskette nach Wareneingang des Fleisches detaillierte Herkunftsnachweise und zahlreiche technische Testmöglichkeiten integriert. Bei Schwarz Cranz gehören dazu tägliche Eigenkontrollen und Verkostungen. Zusätzlich wird die Ware bei Schwarz Cranz durch externe, akkreditierte Labors überprüft.
Außerdem können sich die Hersteller von Fleisch und Wurst einer internationalen Zertifizierung unterziehen. Dazu zählt zum Beispiel der International Food Standard IFS: Der internationale Sicherheitsstandard garantiert die Einhaltung von Produktsicherheit und -qualität.
Sorgt für Transparenz: Die Lebensmittelinformationsverordnung
Eine weitere Orientierungshilfe für den Verbraucher ist die seit Ende 2014 geltende Lebensmittelinformationsverordnung. Sie bestimmt, dass abgepacktes Fleisch eine Herkunftskennzeichnung haben muss. Auf ihr muss erkennbar sein, wo das Tier herkommt und wo es geschlachtet wurde. Für verarbeitetes Fleisch in Fertigprodukten gilt diese Verordnung allerdings nicht.
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