Mit ungeheurer Zerstörungskraft gehören die meist völlig überraschend auftretenden Erdbeben seit Menschengedenken ganz ohne Zweifel zu den mächtigsten Naturkatastrophen. Viele wissen gar nicht, dass die Erde täglich viele Hundert Male bebt. Es ist der messbare und sichtbare Beleg der enormen Kräfte, die unter der Erdkruste herrschen.
Kontinente bewegen sich, deshalb wird es immer wieder Erdbeben geben
Schon immer waren Erdbeben und Erdstöße den Erdbewohnern, ganz gleich ob Mensch oder Tier, unheimlich und versetzt sie auch heute noch regelmäßig in Angst und Schrecken. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit standen die Menschen diesem Naturphänomen hilflos gegenüber und machten in ihrer Not den Zorn der Götter dafür verantwortlich. Heute ist die Wissenschaft der Seismologie der Entstehung und Ausbreitung von Erdbeben zwar auf der Spur, es besteht aber nach wie vor enormer Forschungsbedarf, gerade auch im Hinblick auf Frühwarnsysteme. Es war der Geowissenschaftler Alfred Wegener, dem im Jahre 1912 erstmals eine wirklich plausible Erklärung über die Theorie der Plattentektonik als auslösendem Faktor für die Entstehung von Erdbeben gelang. Seinerzeit noch von Wissenschaftskollegen belächelt, weiß man allerdings heute um die hohe Bedeutung dieser Grundlagenforschung.
Heute kennt die Wissenschaft besonders erdbebengefährdete Zonen
Durch den Schichtenaufbau der Erdkugel und die damit in Verbindung stehenden Spannungen an den Plattengrenzen können Erdbeben heute relativ einfach erklärt werden. Schwierig wird es allerdings, wenn vorhergesagt werden soll, an welchen Stellen der Erdkruste sich demnächst Spannungen in Form eines Erdbebens entladen werden. Die Erde besteht nur in ihren obersten Schichten aus festem Material, im Inneren befinden sich jedoch flüssige Gesteinsmassen, sogenanntes Magma, mit einer enormen Hitze von mehreren 1000 Grad Celsius und einem gewaltigen Druck. Die im Laufe der Erdentstehung abgekühlten oberen Schichten schwimmen bis heute als Kontinentalplatten auf diesen flüssigen Magmamassen. Durch den sogenannten Kontinentaldrift kommt es an bekannten Subduktionszonen immer wieder zu Zusammenstößen der Platten, die sich bei entsprechendem Druckaufbau auch regelrecht ineinander verhaken können.
Die Zukunft der Erdbebenforschung liegt in der Optimierung der Messtechnik zur genauen Vorhersage
Die Folge sind gewaltige Erdbeben, die regelmäßig auch auf dem Meeresgrund stattfinden können. In diesen Fällen werden durch das Erdbeben die gewaltigen zerstörerischen Flutwellen, auch Tsunami genannt, erzeugt. Genau wie diese Seebeben, können auch Erdbeben trotz stetiger technischer Weiterentwicklung durch Messinstrumente auch in absehbarer Zeit nicht verlässlich vorhergesagt werden.
Das Artikelfoto stammt von Stefan Lochmann – Fotolia