Vielleicht hat der ein oder andere schon mitbekommen, dass gewisse Physiker elektrische Energie über die Luft übertragen. Nun berichtet die Süddeutsche Zeitung von einem Durchbruch. Oder ist das vielleicht doch nur ein peinlicher Ausrutscher der Redaktion?
Zunächst eine kleine Zusammenfassung:
Im Internet grassieren derzeit immer wieder Meldungen von dem US-Physiker Marin Soljacic vom Massechusetts Institute of Technology, der eine Methode zur drahtlosen Übertragung von elektrischer Energie vorgestellt hat.
Dabei ging es in erster Linie um die Möglichkeit elektrische Geräte durch ein magnetisches Feld mit elektrischer Energie zu versorgen. Also sozusagen kabellos.
Das ganze nennt sich dann „WiTricity“ in Anlehnung an den Begriff „Wireless“ und „Electricity“.
Somit ist es beispielsweise denkbar einen oder mehrere Sender in ein Haus zu bauen und dadurch zum Beispiel portable Geräte wie den iPod ohne lästige Kabel wieder aufzuladen.
Bis hier hin klingt alles ganz gut. Nun berichtet aber die Süddeutsche Zeitung von einem „Durchbruch in der Elektrotechnik“, bei dem es dem Physiker Marin Soljacic gelungen sein soll elektrische Energie durch die Luft zu übertragen.
Nunja…. zunächst einmal handelt es sich bei der Übertragung von elektrischer Energie über ein Magnetfeld um einen alten Hut. Schon Nikola Tesla hat sich vor knapp 100 Jahren damit beschäftigt. Das ganze nennt man dann Induktion und wird schon seit langer langer Zeit in beispielsweise Transformatoren eingesetzt. Und es gibt auch technische Anwendung, die im Haushalt zum Einsatz kommen. Man denke hier an Zahnbürsten, die in der Station geladen werden oder Induktionsherdplatten.
Übertragungen auf längere Strecken – hier sind bereits ein paar Meter viel – ist wegen der geringen Energieübertragung die im Regelfall unter 50 Prozent liegt total unsinnig.
Magnetische Felder sind wie bereits bekannt von vorn herein nicht ganz unproblematisch. Andere Gegenstände die zufälligerweise auf die selbe Frequenz reagieren, entnehmen dem Feld nicht nur zusätzlich Energie, sondern führen auch zu sehr unschönen Nebeneffekten. Ich denke in diesem Zusammenhang an Lautsprecherboxen die sicherlich auch auf das Magnetfeld reagieren, ebenso wie andere Stromleitungen oder andere kleine Schaltungen oder Metallteile.
Darüber hinaus stellt sich auch die Frage ob man so einen Sender, der dann schon eine recht hohe Leistung abgibt in seiner Wohnung haben will. Ist zur Zeit immer noch nicht klar was der Elektrosmog für gesundheitliche Folgen hat.
Der besagte Physiker forscht deshalb auf dem Gebiet weiter um eine technische Anwendung zu finden, die effizienter und verträglicher ist. Ein Durchbruch ist aber im Moment nicht zu sehen.
Witzigerweise hat die Süddeutsche vor über einem Jahr bereits über das selbe Thema berichtet. Wo nun der Durchbruch ist, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.
Ich glaube da hat sich der Autor des Artikels wohl etwas übernommen und ein wenig zu enthusiastisch reagiert als er den Artikel verfasst hat. So fantastisch das ganze auch klingt, effektiv und realistisch ist die Technik noch lange nicht. Vielleicht irgendwann in der Zukunft.
Und ein Durchbruch in der Elektrotechnik ist das sicherlich noch nicht!
Murtas
8. November 2010 at 06:42
OMG wir Haben es Geschaffft! Endlich !!!!!!!! Muahahahahha