Professionelles Employer Branding kann einer Firma einen guten Ruf verschaffen – nach innen und nach außen. Das sorgt für zufriedene Mitarbeiter und ausreichend Attraktivität beim Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte.
Der Arbeitgeber als Marke
Employer Branding ist die Markenbildung eines Unternehmens. Es definiert die Wahrnehmung einer Firma durch die Arbeitnehmer ebenso wie durch potenzielle Bewerber auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden unternehmensrelevante Inhalte über interne und externe Kommunikationskanäle transportiert, um das Unternehmen als Arbeitgeber positiv darzustellen.
Im günstigsten Fall sorgt Employer Branding bei den Mitarbeitern für einen besseren Zusammenhalt, erhöhte Produktivität und eine stärkere Bindung zum Unternehmen. Sie tragen gewissermaßen als Multiplikatoren ein positives Image ihres Arbeitgebers nach außen.
Die Außenwirkung eines gelungenen Employer Brandings erzeugt eine vermehrte Aufmerksamkeit bei Personalanzeigen und stärkt die Bereitschaft, fürs Unternehmen zu arbeiten. Zudem erhöht es das Vertrauen in die angebotenen Produkte und Dienstleistungen und festigt den Ruf als krisensichere Firma bei Kunden und Geschäftspartnern.
Bewertungsportale schaffen mehr Transparenz
Bewertungsportale wie kununu.com, meinchef.de oder glasdoor.de sorgen für mehr Transparenz. Während sich Bewerber früher nur in Stellenanzeigen oder Hochglanzprospekten über einen potenziellen neuen Arbeitgeber informieren konnten, ist heute eine Info in Echtzeit möglich: Mitarbeiter und Ex-Mitarbeiter bewerten auf diesen Plattformen ihre Arbeitgeber, bisweilen recht unverblümt. Die Bewertungen fallen dementsprechend verschieden aus: So wird ein Finanzdienstleister wie Swiss Life Select von seinen Mitarbeitern zum Beispiel überwiegend positiv bewertet, während der Online-Händler Amazon bei den Mitarbeiterbewertungen deutlich schlechter abschneidet. Swiss Life Select kommt auf ein durchschnittliches Rating von 4,41 Sternen (von maximal 5), Amazon erreicht nur 3,39 Sterne.
Hier zeigt sich, wie wichtig Employer Branding auch nach innen ist: (Ex-)Mitarbeiter, die auf Bewertungsplattformen für ein negatives Image einer Firma sorgen, können potenzielle Arbeitskräfte effektiv davon abhalten, sich zu bewerben – in Zeiten des Fachkräftemangels ein ernstes Problem. Wenn allerdings ein Unternehmen den Willen zu Transparenz, Offenheit und Veränderung an den Tag legt, kann sich dies gerade auf solchen Portalen zu einem echten Trumpf entwickeln.
Employer Branding als identitätsstiftende Maßnahme
Ein Unternehmen mit einem positiven Image vermittelt sowohl Mitarbeitern als auch potenziellen Bewerbern die eigenen Wertvorstellungen. Intelligent eingesetztes Employer Branding sorgt dafür, dass sich Mitarbeiter in ihrem Arbeitgeber wiedererkennen – und strahlt positiv auf „die Welt da draußen“ ab. Außerdem: Wer sich in hohem Maße mit seinem Arbeitgeber identifiziert, wandert als Fachkraft auch dann nicht so schnell ab, wenn das Unternehmen durch schwere Zeiten geht.
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