Der schrullige und liebenswerte Kommissar Kluftinger aus dem Allgäu ist schon beinahe Kult. Nun ist vor kurzem sein neuester Fall aus der Feder des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr erschienen. Doch können sie in „Laienspiel: Kluftingers neuer Fall“ an den Charme der drei Vorgänger anknüpfen?
Jein… Vorneweg, es ist wieder ein wirklich unterhaltsames Buch, es gibt natürlich einiges zu lachen und die Autoren bemühen sich sichtlich die Geschichte für jedermann zugänglich zu machen. Und genau darin liegt an manchen Stellen, und besonders in der Charakterzeichnung, der Hund begraben. Sie meinen es teilweise etwas zu gut. Weniger wäre an einigen Stellen wohl eher mehr gewesen. Das fängt schon beim Plot an:
Nachdem ein Student von österreichischen Polizisten über die deutsche Grenze gejagt wurde, erschießt er sich. Logischerweise 😉 zeigt es sich, dass er vor kurzem zum Islam übergetreten ist und Mitglied einer Terrorzelle ist, die im Allgäu einen Anschlag planen. Doch wo wird dieser Anschlag sein? Kluftinger ermittelt nun zusammen mit den Kollegen des BKA und aus Österreich. Doch ein Verdächtiger nach dem anderen kommt ums Leben…
Allgemein finde ich die Überspitzung der Angst vor der Terrorgefahr hier besonders gut gelungen (ein Anschlag im Allgäu! 😀 ), doch die Übertreibung wirkt manchmal dermaßen fehl am Platz, dass es einfach nicht zu passen scheint. Leider!
Desweiteren sind mir die Figuren, wie schon erwähnt, in diesem Buch zu überzogen. Waren Kluftinger und seine Kollegen in den Vorgängern noch einfach kauzig, skurril und liebenswürdig, so werden sie hier schon teils zu einer Farce. Zu viele Klischees tun keinem gut!
Trotzdem: Spannend ist er meist und alles in allem muss man aber sagen, dass „Laienspiel“ aber ein ganz unterhaltsames Buch für Zwischendurch ist, in dem jeder etwas finden wird, nur leider kann es an die Vorgänger nicht ganz anknüpfen.